MiBuRo A d v e n t s k a l e n d e r
Vom Christkind
Denkt euch – ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rot gefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh;
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her –
was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack –
meint ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis obenhin!
Doch war gewiß etwas schönes darin:
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!
(Anna Ritter, 1865 – 1921, deutsche Dichterin und Schriftstellerin.)
Guter Weihnachtsmann
Lieber guter Weihnachtsmann,
schau mich nicht so böse an,
stecke deine Rute ein,
ich will auch immer artig sein.
(Volksgut)
Hallo, ihr lieben Leser alle vom Grafschafter Wochenanzeiger, wie ist die Adventszeit doch wieder so schnell an uns vorübergezogen, nun feiern wir heute schon den 4. Advent!
Und bei unserer abendlichen Redaktionssitzung haben wir wieder einmal in unserem Archiv gestöbert, und meinem Bärchenteam ist aufgefallen, daß es zu Weihnachten zwei prominente Gabenbringer gibt: Das Christkind 👼 und den Weihnachtsmann 🎅 Das wollte mein Bärenteam nun natürlich genauer wissen und so haben wir mal recherchiert:
Der früheste Gabenbringer war der Heilige Nikolaus, er beschenkte nach altem Brauch am 6. Dezember die Kinder, an seinem Gedenktag, die historische Gestalt des Heiligen Nikolaus ist der aus dem 4. Jahrhundert stammende Nikolaus, Bischof von Myra, der als Patron der Schüler gilt. Daher der Geschenkebrauch für die Kinder, in diesem Brauch wurde die Nikolausfigur dementsprechend in Bischofskleidung mit weitem Mantel und Mitra dargestellt.
Der Reformator Martin Luther wetterte heftig gegen solche „Fastnachts-Narrheiten“ und propagierte statt des katholischen Heiligen einen neuen, protestantischen Gabenbringer: Das Christkind.
So löste das Christkind den Nikolaus ab und brachte seine Geschenke am Heiligen Abend, dem 24. Dezember, oder in früherer Zeit auch erst am ersten Weihnachtstag, dem 25. Dezember.
Dessen ungeachtet bestand der Nikolausbrauch weiter und wurde im 19. Jahrhundert zu einer neuen Konkurrenz für das Christkind: Auf den alten Nikolausbildern basierend, entstand die Vorstellung vom Weihnachtsmann.
In dem Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben wird er zum ersten Mal erwähnt und Moritz von Schwind zeichnete ihn 1847 als bärtigen Alten.
Diese Bilder hatte der deutsche Auswanderer Thomas Nast im Kopf, als er 1863 in den USA den „Santa Claus“ kreierte – eine Mischung aus deutschem Nikolaus, holländischem Sinterklaas und englischem Father Christmas, mit dickem Bauch und Pelzhaube. Bis 1930 hatte sich diese Vorstellung auch in Deutschland soweit durchgesetzt, dass etwa die Hälfte der Kinder an den Weihnachtsmann glaubten.
Interessanterweise sind es heute vor allem die katholischen Familien, die die ursprünglich protestantische Christkind-Tradition weiter pflegen.
Seit den 1920ger Jahren ist der Weihnachtsmann rot-weiß gekleidet, so wurde er zur idealen Werbefigur für die Firma Coca-Cola.
Als Nikolaus ist er unter vielen anderen Namen bekannt, In den Niederlanden heißt er Sinterklaas, Samichlaus wird er in der Schweiz und Kleeschen in Luxemburg genannt. Father Christmas nennen ihn die Engländer und Père Noël besucht in Frankreich die Kinder.
(Quelle: SWR, sowie Sybil Gräfin Schönfeldt, Das große Ravensburger Buch der Feste & Bräuche)
Zu der Quelle unseres schönen Buches der Feste und Bräuche, das hier schon so oft zum Einsatz gekommen ist nicht nur in der Weihnachtszeit, hat die Redaktion des Grafschafter Wochenanzeigers nun noch eine Anmerkung in eigener Sache: Die Autorin unseres geliebten Buches, Sybil Gräfin Schönfeldt, ist am 14. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren verstorben. Wir möchten ihr hier einen lieben letzten Gruß senden:
RIP Frau Sybil Gräfin Schönfeldt, wir werden Ihr Buch und damit Ihr Andenken in Ehren halten. 🕯❤
Da wären wir nun unserem Auftrag als Bildungsblögchen wieder einmal nachgekommen, zu der Frage, warum, wieso, seit wann und wo entweder das Christkind oder der Weihnachtsmann die Geschenke zu Weihnachten bringt.
Bei uns ist es Tradition, daß das Christkind zur Bescherung kommt. Und es ist tatsächlich trotz aller redlichen Bemühungen von Björn nie gesehen worden, als er noch klein war, so oft er auch Ausschau hielt! Er war aber trotzdem davon überzeugt, daß das Christkind die Geschenke bringt, schließlich war der Wunschzettel, der jedes Jahr geschrieben und auf Balkonien abgelegt wurde, am nächsten Morgen verschwunden, das konnte doch nur das Christkind gewesen sein! 🤭😊👼
Frau Chefredakteurin hat auch fest an das Christkind geglaubt, und als es mir dämmerte, daß es sich wohl doch anders verhielt, hab ich meinen Eltern nichts davon gesagt, daß ich nun wüßte, daß sie es wären, ich glaub, es hat wohl noch 2 Jahre gedauert, bis ich dann mit der Wahrheit herausgerückt bin. Ich dachte, sie wären traurig, wenn ich nicht mehr daran glauben würde!
Nun haben wir viel Text heute, und haben überlegt, was sich denn noch an Bildern anbieten würde, und auch da ist mein Redaktionsteam fündig geworden, denn Ruddi, unserem findigen Ruhrpottbengel, ist aufgefallen, das Nikolaus, Weihnachtsmann und Christkind eines gemeinsam haben: Sie werden von Engeln begleitet. Das wäre doch eine gute Idee, meinte er, dem Eintrag hier die versammelte Schar der in unserer Redaktion beheimateten Engel zu zeigen, das fand der Rest vom Team auch und so kommen hier nun Bilder unserer Engelschar.
Aber wir haben natürlich auch noch Engel aus unserem reichhaltigen Archiv, auch die möchten gerne und sollen auch wieder dabei sein bei der großen Engelschar!
Der Lieblingsengel meines Bärenteams:
Und mit diesen schönen Weihnachts- und Friedensengelchen schließen wir nun unser Türchen 18 und hoffen, es hat euch allen wieder Freude gemacht!
Habt einen wunderschönen, ruhigen und besinnlichen 4. Adventssonntag, startet gut wieder in die neue, die letzte Woche vor den Weihnachtstagen, sperrt Hektik und Streß aus, bleibt oder werdet alle gesund und paßt gut auf euch auf, das wünschen euch von ganzem Herzen euer Redaktionsteam vom Grafschafter Wochenanzeiger mit Mimi in heaven