Lyrik unterm Regenschirm
Ich saß am Hesselohersee,
es tröpfelt–e und tröpfelt–e.
Ich dachte mir: Wie wunderbar
gegen heut‘ der vorige Sonntag war,
als sanft die Sonne lagert–e
wohl auf dem blitzeblanken See.
Wie wäre es auf Erden fein,
könnt‘ es doch ewig voriger Sonntag sein.
Wie sang schon einst so wunderschön
der Trompetersmann von Säckin-gen:
Es ist gar häßlich eingericht‘,
drum gibt’s kein‘ ewig vorigen Sonntag nicht! –
Am Tische saß ein Mann gerad‘,
der Kreuzworträtsel lösen tat.
Im Rasen spielt ein blondes Kind,
ein Kranz in seinen Locken hing.
Sein Antlitz war so zart und fein,
so zart und fein wie Elfenbein.
Ein Schwan durchschwante kühn den See,
ein Vöglein mich bekleckert–e,
die Geige schluchzte in die Höh‘,
mein Herz ergriff ein leises Weh.
Ich saß am Hesselohersee,
es tröpfelt–e und tröpfelte–e – – –
(Fred Endrikat, 1890 – 1942, deutscher Schriftsteller, Dichter und Kabarettist)
Hallo, ihr lieben Leser alle vom Grafschafter Wochenanzeiger, na, das war vielleicht eine öde freitägliche Redaktionssitzung, unschwer sowohl am Titel als auch an der Girlande zu erkennen, es herrschte die ganze Woche Gruselwetter in der Grafschaft, es wurde kaum hell, es regnete ohne Unterlaß, Schnee, den meine Redaktionsbärchen sich ja doch noch so ein bissel klammheimlich gewünscht hatten und der auch woanders teilweise reichlich rieselte, ließ sich nicht blicken, die Redaktionsmitglieder und Frau Chefredakteurin hatten die Faxen so dicke, und so gab es lange Gesichter bei unserer Redaktionssitzung. Was zaubern wir bloß unseren Lesern als Sonntagsausgabe bei DEM demotivierenden Drumrum???
Ich ging erst einmal in die Küche, neuen Kaffee kochen und stellte mich ein Weilchen ans Küchenfenster, guckte in die trostlose nasse Grafschaft…..und hatte plötzlich die zündende Idee: Regenschirme! 🤭🌂☂😊👍 Wir haben doch schließlich Pragmatismus von unserer Mimi in heaven gelernt, immer aus den Gegebenheiten das beste machen, also eilte ich ins Redaktionsbüro, um den Bärchen meines Teams mitzuteilen, was mir eingefallen war, augenblicklich belebten sich alle Gesichter und strahlten, welch eine klasse Idee, es entwickelte sich eine dieser bei unseren Redaktionssitzungen üblichen Turbulenzen, als alle durcheinander riefen, weil ihnen zum Thema was eingefallen war, also erst einmal wieder „Silencium!“ und alles koordinieren! Frau Chefredakteurin wurde abkommandiert zum fotografieren, mein Redaktionsteam stöberte durch alles, dessen sie habhaft werden konnten, auf der Suche nach alles zu Regenschirmen! ☂🌂😊
Und so präsentieren wir euch unsere heutige Sonntagsausgabe bunt gewürfelt zum Thema Regenschirm, macht euch einen Tee, Kaffee oder Kakao
und wir zeigen euch erst einmal die graue, öde Tristesse unserer Grafschaft in der vergangenen Woche rund um unsere Redaktion und unser Eulennest!
Das ist nun beileibe kein „Lieber-Gott-Wind“, das ist ein steifer Nordost!
Und alles verschwimmt grau in grau!
Tiefend nasse Grafschaft!
Trübselige Schneeglöckchen im Garten unter den Bäumen, die hätten garantiert lieber im Schnee gestanden als in dieser Regenflut!
Verlassene Schaukeln auf dem Spielplatz unter unserem Eulennest, die Kinder werden sich auch sehr auf Frühling freuen, denken wir uns!
Pfützen auf der Straße und eine nasse Taube im Geäst
ganz kurz guckte mal ein blasses Sonnengesicht durch die Wolken
Aber wir wollten uns ja nun nicht an der Trostlosigkeit weiden, sondern gucken, was denn vielleicht verregnete Tage noch buntes zu bieten haben, eben zum Beispiel Regenschirme:
Suchbild, lach, unten, zwischen den beiden Tannenästen, die nach rechts wachsen.
Rot-weiß sieht man besser! 🤭
Mit Friesennerz auf Hunde-Gassi
Oder auf dem Fahrrad! Also, der Friesennerz, lach!
Einsame, verregnete, aber bunte Mülltonnen
Noch mehr buntisch, einfach mal so eingefangen:
Gelbe Plane auf einem Neubau hinter unserem Garten unten, wenn der mal fertig ist, können die Bauherren- und -damen die alte Tradition des „trockenwohnens“ aus Heinrich Zilles Zeiten wieder aufleben lassen!
Blau blitzt er durch die Bäume, der Swimmingpool der Nachbarn!
Und dann folgt einfach mal so noch ein rotes Auto!
Das war die fotografische Ausbeute der Frau Chefredakteurin, als ihr Redaktionsteam sie mit hoffentlich Regenschirmbildern beauftragte, am Küchenfenster kann man das fein und zwei Regenschirme hab ich ja echt dabei einfangen können.
Die Recherchen meines Teams zum Thema:
Ein Regenschirm (selten regional frz. Parapluie oder eingedeutscht Paraplü. Älter dialektal auch Parasol genannt, was eigentlich „Sonnenschirm“ heißt ist ein Gebrauchsgegenstand, der vor Wettereinflüssen schützen soll. Er besteht ursprünglich aus einer Plane aus Stoff (heute zumeist aus Nylon oder anderen Polyamiden), welche auf Kiele gespannt ist (ehemals wurden Federkiele als Material verwendet) und traditionell an einem langen und lotrecht aufgesetzten Stiel in die Höhe gehalten wird. Zum Festhalten besitzt der klassische Regenschirm einen Griff, der meist entweder die Form eines gekrümmten Spazierstocks oder eines Knaufs hat. Regenschirme schützen vor Niederschlägen, bergen aber bei stärkerem Wind stets die Gefahr des Überstülpens bzw. Umschlagens. Entworfen und angefertigt werden Regenschirme traditionell von Schirmmachern, heute beherrscht jedoch die industrielle Massenproduktion den Markt.
Die erste schriftliche Erwähnung eines Regenschirms in Europa stammt aus dem Jahr 800. Damals schickte der Abt Alcuin von Tours dem Bischof Arno von Salzburg einen solchen mit den Worten: „Ich sende dir ein Schutzdach, damit es von deinem verehrungswürdigen Haupte den Regen abhalte.“
(Quelle: Wikipedia)
https://de.wikipedia.org/wiki/Regenschirm
Zum großen Vergnügen meines bärigen Redaktionsteams hat Frau Chefredakteurin mal die Sammlung der redaktionellen Regenschirme rausgekramt, die in einem standesgemäßen Behälter in der Diele stehen
knuffig, oder, die Nachbildung einer alten Milchkanne beherbergt unsere Schirme.
Frau Chefredakteurins Lieblingsschirm, aus rotem Trachtenstoff, da durch sieht sogar Regenwetter freundlich aus.
Gesammelte Werke, sah irgendwie malerisch aus in unserem Redaktionsbüro!
Der rosa-graue ist ein Erbstück von meiner Mama!
Quietschbunt, kleiner Taschenschirm, mit Aufspannautomatik, sehr praktisch für unterwegs.
Ein Schirm, den meine Kirchengemeinde mal erstellen ließ
auch die Kirche braucht Werbung 🤭😊🌂☂👍
Nochmal ein buntes Exemplar, das man mit passendem Riemen über der Schulter tragen kann
Und hier und auf dem vorigen Bild mogelt sich schon ein besonderes Exemplar Regenschirm mit ins Bild,
ein Regenschirm mit eingebauter Taschenlampe im Griff! Klasse, oder? Die Taschenlampe kann ausgerichtet werden.
Der schöne rote Trachtenschirm von ganz oben ist euch jetzt bestimmt noch in Erinnerung, da mache ich jetzt mal Nostalgie, denn der ist schon sehr lange in meinem Besitz, guckt mal:
Hier zugeklappt, Frau Chefredakteurin im Jahre anno domini 1980, die alten Bilder erhalten alle einen Rotstich, ich hab es beim abfotografieren mal mit verschiedenen Einstellungen versucht:
die letzte ist wohl die beste! Das Bild, gleichzeitig mit den nun folgenden mit dem aufgespannten Regenschirm und Björns Papa
hat einen ganz süßen Hintergrund: Ich war zu diesem Zeitpunkt mit Björn schwanger, ganz am Anfang!
Ja, mein Bärenteam, nun stehen hier alle unsere Schirme so schön rum und Frau Chefredakteurin hat Bilder von sich mit Schirm gezeigt, wie wäre es denn mit einem Fotoshooting mit euch allen unterm Regenschirm, habt ihr Lust?
Na, das war eine Frage, natürlich hatte mein Team Lust, es setzte herrliches Gewusel hier ein, bis meine Truppe fertig war zum fotografieren, nun also die Ergebnisse vom Fotoshooting bäriges Redaktionsteam unterm Lieblingsregenschirm von Frau Chefredakteurin, büdde schön!
Na, ihr lieben Leser alle, solche Bilder machen doch wirklich die tristesten Regentage schön, oder? Meine Bärchen waren Feuer und Flamme und restlos begeistert! Zumal sie noch so ein feines Gedicht recherchiert hatten, über dessen Entstehung und das Buch, in dem es enthalten ist, sie sich köstlich amüsiert haben, anno dunnemals war das noch eine andere Sache mit dem Thema Kindererziehung, und trotz manchem „gruseln“ hat ihnen Frau Chefredakteurin versichert, daß sie das Buch gerne gelesen hat und auch Björn vorgelesen hat, es ist ja auch manches lehrreiches drin, wenn auch manches Mal sehr drastisch. Die Rede ist vom Buch „Der Struwwelpeter“ und daraus das kleine Gedicht vom fliegenden Robert.
Geschichten vom fliegenden Robert
Wenn der Regen niederbraust,
wenn der Sturm das Feld durchsaust,
bleiben Mädchen oder Buben
hübsch daheim in ihren Stuben. –
Robert aber dachte: „Nein!
Das muss draußen herrlich sein!“ –
Und im Felde patschet er
mit dem Regenschirm umher.
Hui, wie pfeift der Sturm und keucht,
daß der Baum sich niederbeugt!
Seht! Den Schirm erfaßt der Wind,
und der Robert fliegt geschwind
durch die Luft so hoch und weit;
niemand hört ihn, wenn er schreit.
An die Wolken stößt er schon,
und der Hut fliegt auch davon.
Schirm und Robert fliegen dort
durch die Wolken immer fort.
Und der Hut fliegt weit voran,
stößt zuletzt am Himmel an.
Wo der Wind sie hingetragen,
ja, das weiß kein Mensch zu sagen.
(Heinrich Hoffmann, 1809- 1894, deutscher Psychiater, Lyriker und Kinderbuchautor, aus: „Der Struwwelpeter“)
Am Freitag hörte übrigens der Regen mal auf, dafür bin ich dann auf dem Nachhauseweg vom Wochenendeinkauf in einen Schneesturm geraten, 🤭🌨❄☂ es schneite aus allen Rohren und stürmte wie blöde, der Schirm ließ sich kaum aufhalten. Liegengeblieben ist nix, aber wir hatten doch am vorhergehenden Donnerstag einmal kurz das Vergnügen, die Grafschaft in weiß, wenn auch nicht viel
Und da paßte auch mein noch hängendes Winterkränzchen am Küchenfenster wieder:
Die Temperaturen waren pures Kreislauftraining, von zeitweise fast 10° plus pfeilgerade runter auf 1°und genauso wieder rauf auf 9°, da kommt keine Sauna mit! Und um uns rum bei vielen Blogfreunden wie BrigitteE, Jürgen und Silberdistel, da kam der Winter noch mal mit Macht und Brausen samt Schnee und Eis!
Aber ich glaub, so ganz allmählich hat einschließlich mir auch der größte Schnee- und Winterfan „die Faxen dicke“ und wünscht sich endlich Frühling, auch das unendlich rinnende Regenwetter mag sich nun bitte mal vom Acker machen, wir schieben hier nun mal so eine kleine „Frühlingsbeschwörung“ ein, vielleicht gelingt es uns, damit den Winter zu vergraulen!
So, Herr Winter, nun ab durch die Mitte bis zum nächsten Jahr bzw. bis zum diesjährigen regulären Wintertermin, und unsere redaktionelle Empfehlung an Frau Holle, ihrem Weib, bitte in der nächsten Saison wieder die fleißige Mitarbeiterin beschäftigen und die Betten pünktlich zum Winterbeginn und ÜBERALL ordentlich ausschütteln!
Und so niedlich, wie sowohl das obige Frau Holle-Bild als auch das folgende Regenbild sind,
wir möchten in unserer Redaktion nun auch den Regenfritz aus „Peterchen’s Mondfahrt“ bitten, mal eine längere Pause einzulegen! Trotz der tollen Idee mit dem Regenschirm für unsere heutige Sonntagsausgabe, aber auch die Dinger müssen ja mal trocknen!
Zum Abschluß unserer heutigen Sonntagsausgabe hab ich noch eine sehr liebe kleine Geschichte für euch: Als ich am Freitag zum Wochenendeinkauf gestartet bin, bemerkte ich beim öffnen der Korridortür etwas flatterndes auf dem Podest im Hausflur, oh, je, wer hatte sich denn da verirrt, ein kleines Rotkehlchen flatterte aufgeregt von Fenster zu Fenster, die auf beiden Seiten der Treppe sind, zum Glück flog es nicht dagegen, und ich betreue ja hier auf unserer Etage auch noch die große Birkenfeige und eine Palme meiner verstorbenen Nachbarin unter mir, da ruhte sich der verschreckte kleine Vogel immer bissel aus, zum Glück. Also, ganz vorsichtig die Türe ins Schloß, damit er nicht in die Wohnung fliegt, ganz langsam die Teppe runter und dem Vögelchen gut zureden, daß dann aber doch voller Angst nach oben flog, ruhig die Birkenfeige zur Seite geschoben und das Flurfenster weit geöffnet, Treppe langsam und vorsichtig wieder mit gutem zureden hinauf gestiegen, was den Vogel dann, wie beabsichtigt, zur Flucht von oben wieder nach unten bewegte, kurzer Fehlflug in die verkehrte Richtung, aber dann: Mit einem hellen Laut erspähte das Rotkehlchen das geöffnete Fenster und flog glücklich und erleichtert von dannen, eine glückliche und erleichterte Frau Chefredakteurin hinterlassend! Wahrscheinlich ist das Vögelchen irgendwo unten durch ein Kippfenster reingeflogen, hier oben waren die Fenster geschlossen.
Zum endgültigen Abschluß haben wir euch jetzt noch was zum Thema für auf die Ohren rausgesucht, wir hoffen, ihr habt alle Spaß an unserer Auswahl, wir hatten ihn! 🤭🎶🎵
Und ein altes Kinderlied in zwei Versionen, wir fanden beide fein! Und dachten uns, wir regen euch nun hier mal zur Bewegung an, damit ihr (und wir! 🤭😊) in diesen unsäglichen Regenzeiten nicht (ein)-„rostet“ im wörtlichen Sinne, rosten wegen ganz viel Regen! 😂
Ein kleines Gedicht vom Dichter unseres Eingangsgedichtes rundet die Thematik „Regenschirm“ noch einmal ab:
Der Philosoph ohne Regenschirm
Es ist nicht alles schön auf dieser wunderschönen Welt,
Novemberstürme gibt es auch im Monat Mai.
Beschimpfe nicht den Regen, der auf dich herniederfällt,
bedenk: Der meiste Regen fällt an dir vorbei.
(Fred Endrikat, 1890 – 1942, deutscher Schriftsteller, Dichter und Kabarettist)
Das ist doch mal wieder eine feine Philosophie, nicht wahr?
Habt alle einen schönen Sonntag, ob es nun regnet, stürmt oder schneit oder alles, in unseren Herzen soll die Sonne nicht untergehen! ❤🙏🍀 Paßt alle gut auf euch auf, bleibt oder werdet gesund und kommt alle wieder gut in die neue Woche, das wünscht euch von ganzem Herzen euer Redaktionsteam vom Grafschafter Wochenanzeiger mit Mimi in heaven