Das Geisterschloß
In der Täler grünstem Tale
hat, von Engeln einst bewohnt,
gleich des Himmels Kathedrale
golddurchstrahlt ein Schloß gethront.
Rings auf Erden diesem Schlosse
keines glich;
herrschte dort mit reichem Trosse
der Gedanke – königlich.
Gelber Fahnen Faltenschlagen
floß wie Sonnengold im Wind –
ach, es war in alten Tagen,
die nun längst vergangen sind! –
Damals kosten süße Lüfte
lind den Ort,
zogen als beschwingte Düfte
von des Schlosses Wällen fort.
Wandrer in dem Tale schauten
durch der Fenster lichten Glanz
Genien, die zum Sang der Lauten
schritten in gemeßnem Tanz
um den Thron, auf dem erhaben,
Marmorschön,
würdig solcher Weihegaben,
war des Reiches Herr zu sehn.
Perlen- und rubinenglutend
war des stolzen Schlosses Tor,
ihm entschwebten flutend, flutend
süße Echos, die im Chor,
weithinklingend, froh besegen
– süße Pflicht! –
Ihres Königs hehres Prangen
in der Weisheit Himmelslicht.
Doch Dämonen, schwarze Sorgen,
stürzten roh des Königs Thron. –
Trauert, Freunde, denn kein Morgen
wird ein Schloß wie dies umlohn!
Was da blühte, was da glühte
– Herrlichkeit! –
Eine welke Märchenblüte
ist’s aus längst begrabner Zeit.
Und durch glutenrote Fenster
werden heute Wandrer sehn
ungeheure Wahngespenster
grauenhaft im Tanz sich drehn;
aus dem Tor in wildem Wellen,
wie ein Meer,
lachend ekle Geister quellen –
Weh! sie lächeln niemals mehr!
(Edgar Allan Poe, 1809 – 1849, übersetzt von Hedwig Lachmann, 1865 – 1918)
Hallo, ihr lieben Leser alle vom Grafschafter Wochenanzeiger, wieder einmal wird ein geplanter Eintrag unserer Redaktion von aktuellen Ereignissen und Entwicklungen umdiktiert. Nicht nur, daß ein Eintrag zu Halloween in diesem Jahr ohnehin schon etwas traurig gefärbt gewesen wäre, weil unser aller Co-Autor, unsere rasende Reporterin Mimi, nicht mehr unter uns weilt, war es doch immer ihr großes Fest in der Nacht der Nächte. Auch die neuesten Entwicklungen bezüglich Corona waren nicht unbedingt geeignet, den Eintrag trotzdem wenigstens bissel fröhlich zu gestalten, und dann ereilten uns noch vor der freitäglichen Redaktionssitzung weitere schlechte Nachrichten von den Kindern, meine Schwiegertochter wurde am Freitag mit einem Bandscheibenvorfall ins Krankenhaus eingeliefert, das sie zum Glück nach akuter Schmerzbehandlung noch am gleichen Tag verlassen konnte. Wieder Sorgen!
So saßen wir hier wieder alle mit betrübten und sorgenvollen Gesichtern, aber wir haben uns dann doch entschlossen, den Eintrag zu erstellen, um in diesen ohnehin schon wieder so angespannten und besorgten Tagen ein bissel für Freude und Zerstreuung bei uns allen, das Redaktionsteam eingeschlossen, zu sorgen.
Ja, da ist er nun wieder, der Halloween-Tag und die Nacht der Nächte, so oft im Blögchen und später im Grafschafter Wochenanzeiger vor allem von Mimi in heaven begeistert zelebriert, und so beginnen wir diesen Eintrag auch mit unserer Halloween-Queen, in memoriam!
Nun schaut sie wirklich aus der Wolke auf ihr „Halloween-Volk“, im letzten Jahr haben wir es mit allen tierischen und menschlichen Freunden noch so fröhlich gefeiert, nicht ahnend, was kommt. Was wohl auch gut so ist! Da haben wir uns im Redaktionsteam gedacht, wir laden hier auch heute noch einmal alle tierischen Freunde von Mimi virtuell zu einer kleinen Halloween-Samhuinn-Samhain-Feier ein, real wäre es in diesen Corona-Zeiten ja eh nicht gegangen.
Alle vertreten, Buddy, Django, Devil, Rani, Steve, Lakritze, Tobias, Amira, Luna, Storm, Keks, Torty, die graue Eminenz, Balou und Angel. Und alle haben ein feines Halloween-Kürbiskerzchen mitgebracht. Da wird sich unsere Mimi in heaven freuen, und auf Wolke und Stern zurückdenken an herrliche Tage!
Mit Feiern auf ihrem geliebten Balkonien, hier noch aus vergangenen Tagen so wunderschön gruselig geschmückt zur Ankunft der Gäste! Tempi passati!
Ein bissel noch in Erinnerung schwelgen? Als Geister euch begrüßten am Eingang Kürbisköppe leuchteten,
schröckliche Gestalten ihr Unwesen trieben
Mimi die Gäste erschreckte,
Speis
und Trank
bereitstanden und unsere Fledermäuse
die Gäste bewachten und bewirteten?! Und Hamish
euch im letzten Jahr auf sein schottisches Schloß derer von McBär-Duff eingeladen hat?! Wie war er glücklich! Und
wie herrlich gruselig war es dort!
Könnt ihr euch noch an den Butler erinnern? Tja, der hat in diesen unsäglichen Corona-Zeiten nun auch Kurzarbeit. Es dürfen ja keine Gäste mehr kommen, aber er wollte es sich trotzdem nicht nehmen lassen, „seine“ Gäste hier zumindest virtuell zu begrüßen
und zu bewirten
Da wären wir nun fast am Ende unseres etwas anderen Eintrags zu unser aller Lieblingsfest, aber wir haben noch einen Auftrag von Mimi in heaven, sie möchte von Wolke und Stern doch ihr Scherflein dazu beitragen, all ihre geliebten Leser und Leserinnen samt sämtlichem tierischen Anhang dabei zu unterstützen, gegen das furchtbare Gespenst Corona anzukämpfen, sie würde es ja gerne mit ihren fürchterlichsten Halloween-Bildern vertreiben,
aber das ist ihr ja auch bewußt, daß das leider so einfach nicht geht!
Also hat sie uns beauftragt, euch allen ein Kerzchen in die Hand zu geben daß euch in den dunklen Zeiten leuchten und Mut machen soll, und Kraft geben, sich auch weiterhin an die Regeln zu halten, die so nötig sind, damit möglichst alle gesund bleiben oder wieder werden. Und die Hoffnung in euch bewahren, daß eines hoffentlich nicht zu fernen Tages dieses Scheiß-Virus genauso verpufft und sich in nichts auflöst wie das Gespenst über der Kerze!
Damit wünschen wir euch allen einen schönen Halloweentag und vielleicht auch ein bissel eine gruselige Nacht der Nächte, wenn ihr mögt, man kann es sich ja auch zu Hause bissel feierlich machen, halt bloß nicht im Rudel!
Einen schönen darauffolgenden Sonntag wünschen wir euch auch, mit dem heutigen Tag ist auch der Oktober 2020 bereits Geschichte und der November beginnt. Und wird vielleicht besser, als wir alle jetzt befürchten! In diesem Sinne:
Habts fein! Paßt auf euch auf! Und bleibt oder werdet gesund! Euer Redaktionsteam vom Grafschafter Wochenanzeiger
mit Mimi in heaven und
Otto und Luzia!