Dorfkirche im Sommer
Schläfrig singt der Küster vor,
schläfrig singt auch die Gemeinde,
auf der Kanzel der Pastor
betet still für seine Feinde.
Dann die Predigt, wunderbar,
eine Predigt ohne Gleichen.
die Baronin weint sogar
im Gestühl, dem wappenreichen.
Amen, Segen, Thüren weit,
Orgelton und letzter Psalter.
Durch die Sommerherrlichkeit
schwirren Schwalben, flattern Falter.
(Detlev von Liliencron)
Nun ist er da, der Sommer, auch kalendarisch, hat uns auch schon reichlich mit (zu)viel Wärme und Sonnenschein verwöhnt, und seit den schönen Tagen geht mir beständig ein Lied durch den Kopf:
http://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/sommer
Ich hab euch mal am Text längs eine kleine Diashow gemacht:
Ist das nicht herrlich?! „Und den Duft von Sommer noch auf meiner Haut…..“
Das ist immer die Textzeile, wo meine Gedanken rückwärts wandern, in all die herrlichen Sommer meiner Kindheit, zuhause, auf Ausflügen, in meinem Kindheitsparadies in Höxter, wo der Sommer immer am allerschönsten war, und da dachte ich mir, wir wandern auch mal bildlich wieder zurück in meine Kindheits-Sommer, wenn ihr mögt, begleitet mich:
Zuhause war Sommer auch immer fein, zum Beispiel in der wunderschönen gemütlichen Hängematte im Garten meiner Großtante,
ich hab das Teil immer „Heimatmatte“ genannt, ich glaub, wenn man mich da so genüßlich drin liegen sieht, weiß man irgendwie warum! Es gab auch Nachbarskinder zum spielen, und eine Hollywood-Schaukel, guckt mal:
ganz links bin ich!
Auch im elterlichen Garten (der ein Gemeinschaftsgarten für alle Mieter war) gab es Kinder zum spielen, wir hatten es richtig schön!
wieder bin ich ganz links! Spaß pur! Bademöglichkeiten hatte ich dort auch, ich hatte einen ganz herrlichen, emaillierten Swimmingpool ganz für mich alleine,
naaaa?! Neidisch?! Links ist der Blumen- und Gemüsegarten der Nachbarn unten, da drumrum waren Wäschepfähle, und rechts ist die Treppe zum Keller zu sehen, da brauchte ich immer bloß runter und dann rauf in die Wohnung. Oder eben umgekehrt! Ach, ja, so ganz alleine für mich hatte ich den feinen Pool nicht, aber ich hab gerne geteilt
mit meinem Teddy! An der kleinen Mauer im Hintergrund hab ich mir immer einen kleinen Garten gemacht, mit Blümchen, hab ich immer Ableger von den Nachbarn bekommen! Und wo wir schon mal beim Garten vor unserem Haus sind, man konnte auch herrlich Fotos dort machen, und so hat mich mein Patenonkel da mal mit meinem feinen Roller fotografiert, den wollte ich euch doch schon lange mal in voller Pracht zeigen, da isser, samt Körbchen für Puppen und Teddy, auf das ich soooo stolz war, das war ja auch damals schon immer ein Abbild der großen Exemplare für Kinder!
Schickes Teil, was? Solche tollen Roller gibt es heute nicht mehr, guckt mal, hinten ist der „Polstersitz“, auf den ich mich immer gesetzt habe, wenn ich müde war und wir von den Großeltern aus nach Hause gelaufen sind, Mama und ich, dann hat sie mich geschoben oder ist zu meiner größten Freude auch mal selbst gerollert! Das Püppchen ist meine Christel, sie hatte da, ganz zum Eintrag passend, einen von meiner Mama gestrickten kleinen Badeanzug an!
Ausflüge hab ich auch sommers immer so gerne gemacht, mit meinen Eltern und mit Freunden meiner Eltern, sehr viel sind wir zum Duisburger Wald gelaufen (und oft von dort aus in den Zoo, hihihi, er liegt am Duisburger Wald!) und bei einem dieser Ausflüge ist uns ein berittener Polizist entgegen gekommen, ach, wie war ich verliebt in das schöne Pferd, das fand der Polizist wohl so schön, daß ich mal aufsitzen durfte:
Was war ich stolz! Ich hatte ja noch nie Angst vor „großen Tieren“, hihihi, aber das ist auch ein ganz feiner, oder?
Sehr gerne haben wir auch Ausflüge zur Ruhr gemacht, die ist ja ganz in der Nähe hier in der Nachbarstadt Mülheim, und von der Schleuse Raffelberg aus konnte man auch ganz fein „Schiffchen“ fahren, mit den Schiffen der „Weißen Flotte“!
Mit Mama und Mamas bester Freundin!
Wir sind dann meist bis Kettwig gefahren, und mein Hauptspaß war dann, daß dort eine Schleuse war, schleusen zum Baldeneysee, das mußte sein, an der nächsten Anlegestelle sind wir dann ausgestiegen und haben meistens noch in Kettwig in einem feinen Lokal den Tag ausklingen lassen.
Meine Mama und der Mann ihrer besten Freundin, meine Eltern waren mit dem Paar so gut befreundet, daß es für mich Onkel und Tante waren, heiß geliebt! Wenn die Großen dann Bier oder Wein tranken, durfte ich eine „Sinalco“ haben, das war ein Genuß, kennt ihr sicher auch alle noch?
https://de.wikipedia.org/wiki/Sinalco
Nach Mülheim sind auch die Großeltern schon mal gerne mitgefahren, da konnte man auf der Uferpromenade der Ruhr so schön auf Bänken sitzen. Und Schiffchen gucken!
Mein Papa und meine Großeltern mütterlicherseits.
Auch ein sehr schönes Ausflugsziel war die Gruga in Essen, da hatte ich euch sogar schon mal von berichtet, glaub ich, hier ist noch ein feines Foto
das fand ich so lustig, meine Mama hat sich zum rasten einfach auf die mitgenommene Tasche gesetzt, ihre Freundin amüsiert sich wohl auch königlich!
Meine allerschönsten Kindheitssommer waren aber immer die in Höxter, wie hab ich mich da immer drauf gefreut, schon die Zugfahrt dahin war so toll, dazumalen noch mit Dampflok, lol, ich mit meinem kleinen, weißen Köfferchen, das immer nach Pfefferminzbonbons roch, weil die immer notwendig mit mußten, und natürlich ist auch Teddy Bernhard immer mit gereist! Ankunft in Höxter
links vom Bahnhof das Rathaus
rechts davon die Weser mit den schönen Raddampfern! Die großen Koffer haben meine Eltern immer aufgegeben, damit Mama die nicht schleppen mußte, wir fuhren ja immer für die ganzen Ferien von 6 Wochen, solange hatte ja Papa keinen Urlaub, er ist dann immer für 14 Tage nachgekommen. Und die Koffer haben wir am Corveyer Bahnhof (Güterbahnhof) mit dem Bollerwagen abgeholt!
Schloß und Abtei Corvey, heute Weltkulturerbe! In Kindertagen kannte ich das wie meine Westentasche!
Und dann begannen die herrlichen Ferien, an heißen Tagen so oft im Schwimmbad direkt an der Weser gelegen
mit Teddy Bernhard
mit Mama
und mit Papa!
Ausflüge an die Weser, die ich so lieb(t)e,
mit kleiner Freundin, ein Kind von Nachbarn einer meiner Tanten dort,
mit Mama auf der Uferwiese
mit Großcousine (eine Cousine meiner Mama!) auf der Mauer an der Uferpromenade!
Und herrlichen Ausflügen mit Verwandten, die wir dort reichlich hatten, in den Solling,
Rast auf einem Baumstamm, v.l.n.r. meine Großtante, bei der wir wohnten, eine Schwester meiner Oma mütterlicherseits, meine Mama, ich, und meine Oma!
Walderdbeeren gesucht mit Papa und gleich vernascht, im Hintergrund eine andere Großtante, auch eine Schwester meiner Oma.
Himbeeren pflücken, Papa hat ganz viele gefunden, den Geruch von frischen Himbeeren verbinde ich heute noch sofort mit Höxter, Tante und Onkel naschen mit!
Rast am Wiesenhain, Papa, Großtante Finchen, davor ich, und Großtante Toni mit ihrem Mann, Großonkel Ludwig.
Das sind die beiden noch einmal, mit meiner Mama und der Großcousine Ingrid neben mir, das war die jüngste Tochter von Großtante und Großonkel.
Mit selbiger Großcousine inmitten einer Schafherde
Sonntagsspaziergang, und noch mehr Verwandte, hihihi, Cousinen meiner Mama.
fein gemacht im Garten am Sonntag, mit Mama und Mamas Cousinen.
Besuch von einer kleinen Cousine und einem kleinen Cousin von mir, mit der Großtante, bei der wir wohnten in der Ferienzeit! Ich hatte immer Spielkameraden, älter, jünger, in meinem Alter, das war einfach herrlich!
Kinderglück!
mit Papa im Wald!
Ich hab noch ein schönes Foto von meinem Urgroßvater mütterlicherseits, da sitzt er auf der Straße, wo das Fachwerkhaus stand, in dem wir bei meiner Tante, seiner Tochter, in der Ferienzeit immer wohnten.
Selige Zeit!
Und das alles ist „der Duft von Sommer noch auf meiner Haut“, Kinderglück pur, Duft nach Himbeeren, nach Zuckerkuchen, nach meinem Spielzeugladen dort und drolligerweise auch immer der Duft der Drogerie, und einer alten Bücherei, in der ich mir immer meinen Lesestoff für die Regentage holte! Und auch diese Regentage duften, nach frischem Grün, nach sauberer Luft, und die Erinnerung an das Geräusch von strömendem Pladderregen nachts, wenn ich mit Mama in einem Bett schlief, so gemütlich! Der Duft nach Kornfeldern mit Mohnblumen und Kornblumen, nach Wäldern und Tannennadeln! Der eigenartige „Duft“ nach Elektrizität in der Luft bei schweren Gewittern, schaudernd zwar, aber doch wohl- und gut behütet bei all den Lieben um mich rum! Das Paradies der Erinnerung!!!
Zu diesen Erinnerungen gehören natürlich auch die von mir und meiner Mama so heißgeliebten Schwälbchen
und mit diesem Bild und zwei zarten, schönen Sommergauklern
entlaß ich euch jetzt in einen wunderschönen Sommer-Sonntag, den ich euch allen wünsche!
Ich hoffe, es hat euch Freude gemacht, mich auf meiner „Sommer-Duft-Tour“ zu begleiten, habt es alle fein wünschen euch euer Co-Autor, meine Mimi,
mal wieder von ihrem Kofferplatz, den sie am gestrigen kühleren, später auch verregnetem Samstag wieder bezogen hat, und ich!