Sonnenblume im Gemüsegarten
Hinter jenem alten Lattenzaun dort drüben,
der schon ziemlich arg verwittert ist vom Sturm der Zeit,
sonnt sich ein Gemüsegarten in Beschaulichkeit.
Neben Kraut und Unkraut wachsen friedlich Kohl und Rüben.
Neben einem Kürbis reifen zarte Zuckerschötchen.
Alles, was für eine Hausfrau nütz- und dienlich ist,
ist hier kunterbunt vertreten. Knollen neben Knötchen
wachsen unter einer Sonne – und aus einem Mist.
Hinter jenem Lattenzaun dort zwischen grünen Bohnen,
hoch empor, erhaben über dem Gerank,
sieht man, wie aus purem Gold zum Himmel strahlend, blank
eine wunderschöne, große Sonnenblume thronen.
Leuchtend wendet sie zur Sonne ihr Gesicht,
alles, was da unten kreucht, kann sie nicht stören.
Sie bestrahlt mit überreichem Glanz und Licht
tief im Schatten die Radieschen und die Möhren.
Veilchen, Petersilie, Mohn und Sellerie
sprießen alle aus der gleichen Erdenkrume.
Neben Kraut und Rüben blüht die Sonnenblume.
Selbst auf einem Düngerhaufen liegt ein Stücklein Poesie.
(Fred Endrikat)
Hach, ich liebe sie, die Fragezeichen in euren Augen, endlich mal wieder ein Eintrag, wo ich mich darauf freuen kann!
Zwiebeln, Sonnenblumen, Tränen und Montag???
Watt datt denn?
Mein Co-Autor und ich, wir haben doch faul wie die Wasserschweine aus dem Kölner Zoo vom letzten Eintrag das Wochenende verbracht, somit war dann ein Eintrag für Montag vorgesehen, und das Thema hat mir mein Wochenend-Menü geliefert!
Zwiebelkuchen!
Die Zwiebel (Allium cepa), auch Zwiebellauch, Bolle, Speisezwiebel,Küchenzwiebel, Gartenzwiebel, Sommerzwiebel, Hauszwiebel oder Gemeine Zwiebel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium).
Die Küchenzwiebel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die in der Kultur jedoch meist nur ein- oder zweijährig gehalten und dann geerntet wird. Die Küchenzwiebel existiert, von gelegentlichen Verwilderungen abgesehen, nur noch als reine Kulturpflanze in der Obhut des Menschen.
Die Küchenzwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wird schon seit mehr als 5000 Jahren als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze kultiviert. Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht, waren eine Art Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter und wurden den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits beigelegt. Davon zeugen die im Grab des Tutanchamun gefundenen Zwiebelreste.
Bei den Römern zählten Zwiebeln zu den Grundnahrungsmitteln vor allem der weniger Begüterten. Römische Legionäre waren es auch, die die „cepula“ (woraus, über mittelhochdeutsch „zwibolle“, letztlich das deutsche Wort „Zwiebel“ wurde) in Mitteleuropa verbreiteten. Hier wurden sie zu einer der am meisten verbreiteten Gemüsearten, durften auf keiner Tafel damaliger Zeit fehlen und dienten im Mittelalter auch als Amulett gegen die Pest. Etwa ab dem 15. Jahrhundert begann man in den Niederlanden, vielfältige, in Form, Farbe und Geschmack unterschiedliche Sorten gezielt zu züchten.
Auch heute findet die Zwiebel eine vielfältige Verwendung in der Küche, u.a. auch als Gemüsezwiebeln oder kleine Silberzwiebeln.
(Quelle: Wikipedia)
Die Zwiebel ist auch eine Heilpflanze, ein gutes Hausmittel gegen Husten, Hals- oder Ohrenschmerzen, sie enthält Biotin, Vitamin C, Kalium und Flavonoide, somit also entzündungshemmende und antiallergische Eigenschaften.
Wer kennt sie nicht, die berühmt-berüchtigten Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen (hilft!), Zwiebelwickel gegen Halsweh und Zwiebelsaft gegen Husten.
Das nun alles zum „wissenschaftlichen Teil“, kommen wir nun zum eigentlichen Themengeber, meinem Zwiebelkuchen!
Vor den Genuß eines Zwiebelkuchens haben die Götter die Tränen des Zwiebelschneidens gesetzt!!!
Alleine der Anblick läßt die Tränen schon fließen, nicht wahr, ich hab soooo geheult!
Aus Rache dafür kamen sie dann in die Pfanne zum braten!
Sieht schon entspannter aus, nicht wahr?
Ich habe mich für einen Zwiebelkuchen mit Tomaten entschieden, und so kommt hier mal wieder etwas zu Ehren, daß wir, glaube ich, schon sehr lange nicht mehr im Blögchen hatten, unser aller Rezeptbuch
Einen Hefeteig erstellen aus 300 g Mehl, Trockenhefe, ca. 100 ml lauwarmes Wasser, Olivenöl und einer kleinen roten Pepperoni, die entkernt und ganz klein geschnitten zum Teig gegeben wird.
Der Belag besteht aus 4 Gemüsezwiebeln, Knoblauch, 1 Becher Schmand, 2 Eiern, Salz und Pfeffer, Rosmarin, Thymian, Oregano.
Die kleingeschnittenen Zwiebeln mit dem Knoblauch in Margarine, Butter oder Öl anbraten, bissel bräunen lassen, Pfanne von der Herdplatte nehmen und den Schmand sowie die zwei verquirlten Eier drunter rühren.
Teig auf einer gefetteten Saftpfanne ausrollen, mit dem Zwiebelbelag belegen, einige Tomaten in Scheiben schneiden und auf dem Belag verteilen. Kräftig würzen, dann mit geriebenem Käse bestreuen und bei 200 Grad (Umluft 175 Grad) etwa 40 Minuten backen.
So kommt das dann in den Ofen!
Und so sieht das aus, wenn es wieder raus kommt!
Ich sag euch, der ist sooooo lecker, und er paßte wirklich gut zum ersten metereologischen Herbst-Wochenende, vor allem, weil auch das Wetter doch schon sehr herbstlich kühl und verregnet war. Was nun noch dazu notwendig gefehlt hätte, wäre ein Federweißer gewesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_Wein
der aber leider im Gegensatz zum vorigen Wochenende nicht mehr in meinem Geschäft vorrätig war, bin ich halt ausgewichen auf einen guten Dornfelder Spätburgunder, war auch seeeehr läcka!
Vielleicht habt ihr ja mal Lust, meinen Zwiebelkuchen nachzubacken, viel Spaß und guten Appetit dafür! Die nun langsam beginnenden herbstlichen Tage eignen sich ja gut für einen Zwiebelkuchen.
Natürlich hab ich zum Thema Zwiebeln noch mehr gefunden, ich erinnerte mich an die wunderschönen bunten Zwiebelzöpfe, die man früher auch mal auf den hiesigen Märkten bekommen konnte
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwiebelzopf
und ich hab sogar eine Anleitung dafür gefunden
http://www.helpster.de/zwiebelzopf-und-knoblauchzopf-flechten-wozu-und-wie_213076
Ein ganz feines Video von einem Zwiebelmarkt und einem traditionellen Betrieb für Zwiebelzöpfe gibt es hier
viel Spaß dabei!
Ich stell ja auch immer gerne alte Gemälde mit meinem Thema ein, da bin ich nun auch fündig geworden, guckt mal:
(Der Gemüsegärtner, Giuseppe Arcimboldo)
(Der Gemüsegärtner (Umkehrbild), Giuseppe Arcimboldo)
Lustig, nicht wahr?
Und damit entlasse ich euch in eine neue und hoffentlich gute Woche, und erst einmal in den Montag, der mit diesem Eintrag vielleicht ein bissel „würziger“ wird, als sonst die Montage so zu sein pflegen.
Sollte es bereits herbstlich werden bzw. bleiben und regnen, denkt immer daran, es gibt kein schlechtes Wetter, aber
bunte Regenschirme!
In diesem Sinne: Habt es alle fein!
Meine liebe Monika,
nun bin ich doch fast bissel erschrocken ob der „dramatischen“Überschrift :).
Ich mag den Montag ja auch nicht so sehr gern,bin aber auch immer bissel froh,wenn der ruhige und einsame Sonntag vorüber ist!
Glaub ich gern,dass du dich auf den Eintrag freutest,ich freu mich jetzt auch drüber!Das Gedichtchen ist schon mal niedlich.
Da hattest du aber auch ein Delikatess-Fresserchen am Wochenende,Hhhhhmmmm,sieht der lecker aus,der Zwiebelkuchen!
Das waren aber auch ganz schöne Zwiebelmengen,und ich kann mir gut vorstellen,dass die Tränenströme geflossen sind.Aber gut so nach dem trockenen Sommer :)) !
Und die Verursacher bekamen ja in der Pfanne ihre Strafe ;) .
Ein Federweißer dazu wäre die Krönung gewesen,aber zum Glück hattest du einen super Ausgleich!
Vielen Dank für das Interessante und Wissenswerte über dieses vielseitige Gemüse.Als Zahlungsmittel wäre es in unseren heutigen Geldbörsen doch bissel sperrig.
Zwiebelsaft gegen Husten wurde mir auch schon verabreicht,aber bei chronischem ist das wohl etwas anders.
Lieben Dank auch fürs entstauben unseres Rezeptbuches,bei mir hast du die Lust zum nachbacken auf jeden Fall geweckt!
Solche Zwiebelzöpfe gefallen mir auch sehr,eine ganz tolle Herbstdeko ist das!Das Video vom Zwiebelmarkt ist klasse.
Sehr lustig sind die Gemälde vom Gemüsegärtner,das ist wahre Kunst!
Deine Bildchen und gelungenen Fotos passen auch wieder so fein in deinen ausführlichen Text,herzlichen Dank für alles!
Für euch nun auch eine gute neue Woche und einen schönen Montag,habts heute besonders fein!
Dicken Knuddler für Mimilein und liebste Grüße euch Beiden
Brigitte.
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Meine liebe Brigitte,
hehehe, jau, auf und über die Überschrift hab ich mich natürlich auch schon gefreut!
Ich mochte den Montag noch nie, aber heute Nachmittag bin ich bei Freunden eingeladen, da isser schon mal viel schöner als sonst!
Das Gedicht gefiel mir auch so gut, und es paßte eben so schön zu dem „Gemüse“ hier.
Hihihi, da hast du recht, nach dem trockenen Sommer waren die Zwiebeltränenströme ganz hilfreich, lach!
Der Federweißer wäre wirklich die Krönung dazu gewesen, aber die Saison ist ja wohl auch kurz.
Tja, als Zahlungsmittel hätte man dann wahrscheinlich keine Geldbörse bei, sondern einen ganzen Rucksack, lach, ich würde nur zu gerne wissen, wie man das dann wohl an der Bank am Automaten ziehen könnte, hihihihi!
Das entstauben unseres kleinen Rezeptbuches hat mir besonders viel Spaß gemacht, da erinnere ich mich doch an viele lustige Einträge, und ihr wahrscheinlich auch.
Da bin ich ja mal gespannt, wenn du mal berichtest, wie das nachbacken geklappt hat.
Das Video von dem Zwiebelmarkt hat mir auch so sehr gut gefallen, deshalb mußte es auch hier mit rein, das ist schon eine wunderschöne Herbstdeko, nicht wahr?
Das Gemälde fand ich auch richtig knuffig, jaaaa, sowas ist echte Kunst, da hast du wohl recht.
Ich wünsche dir auch einen schönen Montag, wir haben ja beide was feines vor für heute nachmittag, viel Spaß dabei und liebste Grüße
Monika.
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Hallo Monika!
Dankeschön für Deinen schönen Bericht.
Ich hab zwar kein Foto von Zwiebeln, aber von Deinen oben erwähnten Römern.
Ein Bericht über Zwiebeln ohne Römer-Foto geht garnicht :) :) ;)
Hier hast Du die 20. Legion aus Britannien bei einem Freundschaftsbesuch im Römerkastell, der heutigen Stadt Aalen.
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Hallo, lieber Jens,
fein, daß es dir gefallen hat, und lieben Dank für das tolle Foto, mit dem du mir die Römer für die Zwiebeln nachlieferst, hihihi, da hab ich mich jetzt aber gefreut!
Klasse sieht sie aus, die 20. Legion aus Brittannien, wir haben die Römer hier ja auch noch nahe bei, im Römer-Museum in Xanten, guckst du
http://www.apx.lvr.de/de/willkommen/willkommen_1.html
als mein Sohn noch klein war, waren wir da ganz oft, sogar mal mit der ganzen Schulklasse! Das ist sehenswert!
Nochmal danke, mit deinem Bild sind die Zwiebeln nun vollständig, lach, ich wünsch dir einen schönen Tag, liebe Grüße
Monika.
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Dankeschön für den Tipp. Ich werde versuchen meinen Urlaub so zu gestalten, das ich die Römer im Jahr 2016 in Xanten besuchen kann. Gladiatorenkämpfe und Legionäre sieht man vergleichsweise selten. Da muss man schon ein paar km weit reisen.
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Hallo, Jens,
ach, das freut mich jetzt, daß ich dir da einen Tip geben konnte.
Ja, das mach mal 2016 in deinem Urlaub, das ist bestimmt auch toll für deinen Sohn, meiner war immer ganz begeistert. Es wird euch bestimmt gefallen! Ich denke wirklich, daß sich die weite Anreise lohnt!
Liebe Grüße
Monika.
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