Der Wetterhahn
Wie hat sich sonst so schön der Hahn
auf unserm Turm gedreht
und damit jedem kundgetan,
woher der Wind geweht.
Doch seit dem letzten Sturme hat
er keinen rechten Lauf;
er hängt so schief, er ist so matt,
und keiner schaut mehr drauf.
Jetzt leckt man an den Finger halt
und hält ihn hoch geschwind.
Die Seite, wo der Finger kalt,
von daher weht der Wind.
(Wilhelm Busch)
Der Wetterhahn ist ein Windrichtungsgeber.
Ein Windrichtungsgeber, auch Windfahne, Wetterfahne oder eingeschränkt Anemoskop genannt, ist ein Anzeigeinstrument zur Ermittlung der Windrichtung. Es basiert darauf, dass sich ein bewegliches Meßelement am dynamischen Druck des Windes ausrichtet.
Die wohl älteste überlieferte Wetterfahne ist aus dem antiken Griechenland bekannt. Der Architekt Vitruv lieferte eine Beschreibung der Wetterfahne auf dem Turm der Winde in Athen. Der um 100 vor Christus erbaute achteckige Turm verfügte auf dem zeltartigen Turmdach über Figur des Meeresgottes Triton, die sich mit ihrem Schweif nach dem Wind ausrichtete.
Für das europäische Festland ist eine Verwendung ab dem 11. Jahrhundert anzunehmen, frühe originale Wetterfahnen sind aber erst ab dem 15./16. Jahrhundert erhalten geblieben. Im deutschsprachigen Raum wurden sie insbesondere auf Rathäusern, Schlössern, Burgen, Kirchen und Bürgerhäusern verwendet. Wetterfahnen dienten dabei nicht nur der kurzfristigen Wettervorhersage, sondern waren auch als Haus- und Schutzzeichen bedeutsam. In einzelnen europäischen Ländern (Frankreich, Schweden) war die Verwendung von Wetterfahnen dem Adel vorbehalten und bedurfte einer königlichen Genehmigung.
Zu den verbreitetsten Windfahnen gehört der Wetterhahn, der auf vielen Kirchtürmen oder Hausdächern zu finden ist. Die erste bekannte Erwähnung eines Wetterhahns stammt aus dem 9. Jahrhundert. Bischof Rampertus von Brescia hat demnach im Jahr 820 einen ausBronze gießen und auf dem Turm der Kirche San Faustino Maggiore anbringen lassen.
Wetterhähne existieren sowohl als Scherenschnitt-Modelle, als auch als Plastiken. Diese findet man noch heute auf sehr vielen Kirchen.
(Quelle: Wikipedia)
Und da sind sie wieder, die Fragezeichen in euren Augen, wie komme ich nun bloß auf den Wetterhahn?
Die letzten Tage waren hier sehr stürmisch, und beim nachdenken über einen neuen Wochenend-Eintrag hier im Blögchen ist mir eingefallen, daß ich bei Freunden vor einiger Zeit Bilder von der dort ansässigen Liebfrauen-Klosterkirche gemacht habe, auf deren Dach eben ein solcher Wetterhahn angebracht ist.
Trotz des begrenzten Zooms meiner kleinen, geliebten Handy-Knipse ist er recht gut zu erkennen, finde ich. Und das brachte mich nun auf die Idee mit diesem Eintrag, was kann man denn wohl über den Wetterhahn berichten?
Wie kam denn bloß der Hahn aufs Dach?
Zuerst einmal ist er natürlich tatsächlich ein sog. Windrichtungsgeber, das heißt, er zeigt die Windrichtung an und eben auch deren Änderung, eine Änderung der Windrichtung kann eine Wetteränderung zur Folge haben, daher waren zu früheren Zeiten die Wetterhähne gute Wettervorhersager.
Aber warum gerade auf Kirchen?
Der Hahn spielt eine wichtige Rolle in der Bibelgeschichte. Petrus hat Christus verleugnet, „dreimal, bevor der Hahn kräht“. So hat sich Petrus also im Wind gedreht – wie der Hahn oben auf dem Kirchturm. An diese Geschichte erinnert also der Wetterhahn auf Kirchtürmen – er mahnt zur Reue und zum Mut.
Der Hahn ist auch der erste, der das nahende Tageslicht kündet, damit das Ende der Nacht – wie Christus die Dunkelheit des Todes besiegt hat. Beide künden also das Licht. Auch bei Römern und Germanen spielte der Hahn eine ähnliche Rolle, bei den Römern war er dem Lichtgott geweiht und die Germanen verehrten einen goldenen Hahn im „Weltenbaum“.
Der Hahn ist auch ein Symbol für Wachsamkeit, er soll der Legende nach der Wächter gegen den Teufel sein, der bekanntlich sein Unwesen nur bis zum ersten Hahnenschrei treiben kann.
Sein Gehabe als Windrichtungsgeber hat dem Hahn natürlich auch den Ruf der Unbeständigkeit eingebracht, letztlich aber nur in seiner Eigenschaft als Wetterhahn „der mit jedem Wind tanzt“! Letzteres ist eine Textzeile aus einem Lied von Reinhard Mey, wie könnte es auch anders sein, leider kann ich das Lied nicht einstellen, ihr wißt es hinlänglich, nicht möglich in deutschen Landen.
Aber einen Link setzen zum Text des Liedes kann und darf ich
http://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/das-leben-ist
Die letzte Strophe beinhaltet das Zitat mit dem im Wind tanzenden Wetterhahn.
Alte Gemälde mit der Thematik eines Wetterhahns bzw. einer Wetterfahne hab ich natürlich auch wieder gefunden:
(Die Marktkirche Hannover Anfang des 19. Jhdt., Demonico Quaglio, von 1832)
(Eschenheimer Turm mit Wetterfahne und ehemaliger Stadtmauer, Carl Theodor Reiffenstein, 1790)
Ein kleines Potpourri meiner Bilder der Liebfrauen-Klosterkirche in Oberhausen-Sterkrade runden meinen Eintrag hier nun ab.
Denn jetzt kommt nach langer Zeit mal wieder euer aller Co-Autor, meine Mimi, die hier die ganze Zeit schon sehr interessiert geguckt hat, welches Thema denn für den Eintrag heute ansteht. Hahn wurde für gut befunden (im weitesten Sinne jagdbares Federvieh, hihihi!) und Wetterhahn besonders, weil sie nämlich auf mein Drängen hin auch ein Gedicht gefunden hat. Viel Spaß nun also mit eurem Co-Autor!
Hi, Folks,
menno, endlich, endlich komm ich hier auch mal wieder zum bloggen (hach, ich hab das Wort behalten!), aber ich darf ja nicht meckern, wir waren ja beide in den letzten Wochen faul, mein Dosenöffner und ich. Aber jetzt gab es kein Halten mehr, hab ich doch zu diesem feinen Thema vom Dosenöffner auch für mich sowas schönes gefunden, das möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten, los geht es nun, wie könnte es anders sein, mit meinem Gedicht! (Ich klau mir vom Dosenöffner noch mal die feine Girlande dazu, aber in klein, hihihihi!)
Der Kater und der Wetterhahn
Ein junger Kater sah den goldnen Wetterhahn,
der auf dem Turme stand, für wahr und lebend an.
„Welch schöner Wuchs! Wie glänzend sein Gefieder!
Das wär ein Bissen! – Doch er regt sich nicht.
Wie kommt es?“ – Zephyr haucht, indem er dieses spricht;
und kreischend dreht der Hahn sich hin und wieder.
Entschlossen schleicht nunmehr der Held
sich in den Turm, besteigt durch eine Lücke
des hohen Daches steiles Feld,
erreicht den Gipfel nun, ballt sich; mit stierem Blicke
belauert er den Hahn, der, steif und ungestört,
ihm bald den Kopf und bald den Rücken kehrt.
Nun spitzt der Kater seine Klauen,
versucht es, sie dem Hahn ins Fleisch zu hauen:
Umsonst; die Klauen fassen nicht.
Des Irrtums überzeuget, spricht
zuletzt der Kater: „Wie? Von unten schien der Wicht
so rasch und fett. Ich wagte seinetwillen
das Leben gar. Ich Tor! Er taugt ja nur zum Trillen.“
Wie mancher hoher, goldner Mann
ist, nah gesehn, ein platter Wetterhahn!
(Ludwig Heinrich von Nicolay)
Ist das nicht ein feines Gedicht? Ich freu mich hier immer wie Bolle, wenn ich bei den Themen von meinem Frauchen auch immer so passende Gedichte mit mir als Katze finde, das ist doch immer ein Hauptspaß.
Und passend zu dem Gedicht und dem Thema setz ich euch jetzt hier auch mal so Dingsbums-Dingens rein, „Frauchen, wie heißen die, die du immer reinpackst, damit die anderen das lesen oder gucken können, was du so nicht reinpacken darfst???“ „Heeeeh….???“ „Ach, ja, Links, jau, ich setz jetzt mal einen, nee, zwei Links, und da könnt ihr mal gucken, was es da wunderschönes zum Thema Wetterhahn nicht mit einem Wetterhahn sondern mit einer Wetterkatze gibt, hihihi, Frauchen sagt gerade, das war jetzt ein Schachtelsatz! Keine Ahnung, was das ist, hört sich aber gut an! Aber jetzt! Die Links!
http://www.colordach.info/Dachschmuck/product_info.php/info/p467_Wetterfahne-Katz-und-Maus.html
http://www.keimzeit-saatgut.de/gartendeko/alles-aus-eisen/wetterfahne-katze.html
Naaaaa??? Ist das schnuckelig? Ich hab Frauchen gesagt, sie soll da mal einen von bestellen, vielleicht den ersten, mit dem Mäuschen mit dem Käse, und wißt ihr was? Da hat Frauchen sich vor Lachen fast verschluckt und ist ganz rot im Gesicht geworden, hat mit dem Zeigefinger immer in die rechte obere Ecke von dem Link gezeigt und geprustet, da müßte ich aber noch seeeehr viele Mäuse besorgen, bis wir uns den leisten könnten! Versteht ihr das? Ich gerade nicht! Frauchen???? Waaaaaaas??? Soviele Mäuse, äääh…nee, Euronen kostet der??? Nee, da kannst du mir ja gar keine Leckerlis mehr kaufen, dann lassen wir das mal! Aber Frauchen…..schnurr, schmeichel, schnurr……du kannst doch basteln??? Schnurr!!! Vielleicht können wir sowas für Balkonien basteln, schmeichel, schmeichel, schnurr…..??? Jaaaaaa, juchhuuuuu, Frauchen will mal gucken, ob das geht. Wäre doch mal ein feines Herbstprojekt, der nähert sich ja nun auch mit Riesenschritten, und wenn es dann so ungemütlich draußen ist, dann machen wir es uns drinnen fein, ich kringel mich gemütlich auf meinem neuen Kratzbaum ein und du bastelst, Frauchen, mmhhhh, was meinst du, gute Idee, nicht wahr? !
Wir werden berichten, hihihi!
Und nun wünschen der Dosenöffner und ich euch einen wunderschönen Sonntag, einen guten Montag und einen prima Start wieder in die neue Woche!
Habts fein!