Der Wetterhahn

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Der Wetterhahn

Wie hat sich sonst so schön der Hahn
auf unserm Turm gedreht
und damit jedem kundgetan,
woher der Wind geweht.

Doch seit dem letzten Sturme hat
er keinen rechten Lauf;
er hängt so schief, er ist so matt,
und keiner schaut mehr drauf.

Jetzt leckt man an den Finger halt
und hält ihn hoch geschwind.
Die Seite, wo der Finger kalt,
von daher weht der Wind.

(Wilhelm Busch)

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Der Wetterhahn ist ein Windrichtungsgeber.

Ein Windrichtungsgeber, auch Windfahne, Wetterfahne oder eingeschränkt Anemoskop genannt, ist ein Anzeigeinstrument zur Ermittlung der Windrichtung. Es basiert darauf, dass sich ein bewegliches Meßelement am dynamischen Druck des Windes ausrichtet.

Die wohl älteste überlieferte Wetterfahne ist aus dem antiken Griechenland bekannt. Der Architekt Vitruv lieferte eine Beschreibung der Wetterfahne auf dem Turm der Winde in Athen. Der um 100 vor Christus erbaute achteckige Turm verfügte auf dem zeltartigen Turmdach über Figur des Meeresgottes Triton, die sich mit ihrem Schweif nach dem Wind ausrichtete.

Für das europäische Festland ist eine Verwendung ab dem 11. Jahrhundert anzunehmen, frühe originale Wetterfahnen sind aber erst ab dem 15./16. Jahrhundert erhalten geblieben. Im deutschsprachigen Raum wurden sie insbesondere auf Rathäusern, Schlössern, Burgen, Kirchen und Bürgerhäusern verwendet. Wetterfahnen dienten dabei nicht nur der kurzfristigen Wettervorhersage, sondern waren auch als Haus- und Schutzzeichen bedeutsam. In einzelnen europäischen Ländern (Frankreich, Schweden) war die Verwendung von Wetterfahnen dem Adel vorbehalten und bedurfte einer königlichen Genehmigung.

Zu den verbreitetsten Windfahnen gehört der Wetterhahn, der auf vielen Kirchtürmen oder Hausdächern zu finden ist. Die erste bekannte Erwähnung eines Wetterhahns stammt aus dem 9. Jahrhundert. Bischof Rampertus von Brescia hat demnach im Jahr 820 einen ausBronze gießen und auf dem Turm der Kirche San Faustino Maggiore anbringen lassen.

Wetterhähne existieren sowohl als Scherenschnitt-Modelle, als auch als Plastiken. Diese findet man noch heute auf sehr vielen Kirchen.

(Quelle: Wikipedia)

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Und da sind sie wieder, die Fragezeichen in euren Augen, wie komme ich nun bloß auf den Wetterhahn?

Die letzten Tage waren hier sehr stürmisch, und beim nachdenken über einen neuen Wochenend-Eintrag hier im Blögchen ist mir eingefallen, daß ich bei Freunden vor einiger Zeit Bilder von der dort ansässigen Liebfrauen-Klosterkirche gemacht habe, auf deren Dach eben ein solcher Wetterhahn angebracht ist.

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Trotz des begrenzten Zooms meiner kleinen, geliebten Handy-Knipse ist er recht gut zu erkennen, finde ich. Und das brachte mich nun auf die Idee mit diesem Eintrag, was kann man denn wohl über den Wetterhahn berichten?

Wie kam denn bloß der Hahn aufs Dach?

Zuerst einmal ist er natürlich tatsächlich ein sog. Windrichtungsgeber, das heißt, er zeigt die Windrichtung an und eben auch deren Änderung, eine Änderung der Windrichtung kann eine Wetteränderung zur Folge haben, daher waren zu früheren Zeiten die Wetterhähne gute Wettervorhersager.

Aber warum gerade auf Kirchen?

Der Hahn spielt eine wichtige Rolle in der Bibelgeschichte. Petrus hat Christus verleugnet, „dreimal, bevor der Hahn kräht“.  So hat sich Petrus also im Wind gedreht – wie der Hahn oben auf dem Kirchturm. An diese Geschichte erinnert also der Wetterhahn auf Kirchtürmen – er mahnt zur Reue und zum  Mut.

Der Hahn ist auch der erste, der das nahende Tageslicht kündet, damit das Ende der Nacht – wie Christus die Dunkelheit des Todes besiegt hat. Beide künden also das Licht. Auch bei Römern und Germanen spielte der Hahn eine ähnliche Rolle, bei den Römern war er dem Lichtgott geweiht und die Germanen verehrten einen goldenen Hahn im „Weltenbaum“.

Der Hahn ist auch ein Symbol für Wachsamkeit, er soll der Legende nach der Wächter gegen den Teufel sein, der bekanntlich sein Unwesen nur bis zum ersten Hahnenschrei treiben kann.

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Sein Gehabe als Windrichtungsgeber hat dem Hahn natürlich auch den Ruf der Unbeständigkeit eingebracht, letztlich aber nur in seiner Eigenschaft als Wetterhahn „der mit jedem Wind tanzt“! Letzteres ist eine Textzeile aus einem Lied von Reinhard Mey, wie könnte es auch anders sein, leider kann ich das Lied nicht einstellen, ihr wißt es hinlänglich, nicht möglich in deutschen Landen.

Aber einen Link setzen zum Text des Liedes kann und darf ich

http://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/das-leben-ist

Die letzte Strophe beinhaltet das Zitat mit dem im Wind tanzenden Wetterhahn.

Alte Gemälde mit der Thematik eines Wetterhahns bzw. einer Wetterfahne hab ich natürlich auch wieder gefunden:

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(Die Marktkirche Hannover Anfang des 19. Jhdt., Demonico Quaglio, von 1832)

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(Eschenheimer Turm mit Wetterfahne und ehemaliger Stadtmauer, Carl Theodor Reiffenstein, 1790)

Ein kleines Potpourri meiner Bilder der Liebfrauen-Klosterkirche in Oberhausen-Sterkrade runden meinen Eintrag hier nun ab.

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Denn jetzt kommt nach langer Zeit mal wieder euer aller Co-Autor, meine Mimi, die hier die ganze Zeit schon sehr interessiert geguckt hat, welches Thema denn für den Eintrag heute ansteht. Hahn wurde für gut befunden (im weitesten Sinne jagdbares Federvieh, hihihi!) und Wetterhahn besonders, weil sie nämlich auf mein Drängen hin auch ein Gedicht gefunden hat. Viel Spaß nun also mit eurem Co-Autor!

mimi

Hi, Folks,

menno, endlich, endlich komm ich hier auch mal wieder zum bloggen (hach, ich hab das Wort behalten!), aber ich darf ja nicht meckern, wir waren ja beide in den letzten Wochen faul, mein Dosenöffner und ich. Aber jetzt gab es kein Halten mehr, hab ich doch zu diesem feinen Thema vom Dosenöffner auch für mich sowas schönes gefunden, das möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten, los geht es nun, wie könnte es anders sein, mit meinem Gedicht! (Ich klau mir vom Dosenöffner noch mal die feine Girlande dazu, aber in klein, hihihihi!)

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Der Kater und der Wetterhahn

Ein junger Kater sah den goldnen Wetterhahn,
der auf dem Turme stand, für wahr und lebend an.
„Welch schöner Wuchs! Wie glänzend sein Gefieder!
Das wär ein Bissen! – Doch er regt sich nicht.
Wie kommt es?“ – Zephyr haucht, indem er dieses spricht;
und kreischend dreht der Hahn sich hin und wieder.

Entschlossen schleicht nunmehr der Held
sich in den Turm, besteigt durch eine Lücke
des hohen Daches steiles Feld,
erreicht den Gipfel nun, ballt sich; mit stierem Blicke
belauert er den Hahn, der, steif und ungestört,
ihm bald den Kopf und bald den Rücken kehrt.
Nun spitzt der Kater seine Klauen,
versucht es, sie dem Hahn ins Fleisch zu hauen:
Umsonst; die Klauen fassen nicht.
Des Irrtums überzeuget, spricht
zuletzt der Kater: „Wie? Von unten schien der Wicht
so rasch und fett. Ich wagte seinetwillen
das Leben gar. Ich Tor! Er taugt ja nur zum Trillen.“

Wie mancher hoher, goldner Mann
ist, nah gesehn, ein platter Wetterhahn!

(Ludwig Heinrich von Nicolay)

Ist das nicht ein feines Gedicht? Ich freu mich hier immer wie Bolle, wenn ich bei den Themen von meinem Frauchen auch immer so passende Gedichte mit mir als Katze finde, das ist doch immer ein Hauptspaß.

Und passend zu dem Gedicht und dem Thema setz ich euch jetzt hier auch mal so Dingsbums-Dingens rein, „Frauchen, wie heißen die, die du immer reinpackst, damit die anderen das lesen oder gucken können, was du so nicht reinpacken darfst???“ „Heeeeh….???“ „Ach, ja, Links, jau, ich setz jetzt mal einen, nee, zwei Links, und da könnt ihr mal gucken, was es da wunderschönes zum Thema Wetterhahn nicht mit einem Wetterhahn sondern mit einer Wetterkatze gibt, hihihi, Frauchen sagt gerade, das war jetzt ein Schachtelsatz! Keine Ahnung, was das ist, hört sich aber gut an! Aber jetzt! Die Links!

http://www.colordach.info/Dachschmuck/product_info.php/info/p467_Wetterfahne-Katz-und-Maus.html

http://www.keimzeit-saatgut.de/gartendeko/alles-aus-eisen/wetterfahne-katze.html

Naaaaa??? Ist das schnuckelig? Ich hab Frauchen gesagt, sie soll da mal einen von bestellen, vielleicht den ersten, mit dem Mäuschen mit dem Käse, und wißt ihr was? Da hat Frauchen sich vor Lachen fast verschluckt und ist ganz rot im Gesicht geworden, hat mit dem Zeigefinger immer in die rechte obere Ecke von dem Link gezeigt und geprustet, da müßte ich aber noch seeeehr viele Mäuse besorgen, bis wir uns den leisten könnten! Versteht ihr das? Ich gerade nicht! Frauchen???? Waaaaaaas??? Soviele Mäuse, äääh…nee, Euronen kostet der???  Nee, da kannst du mir ja gar keine Leckerlis mehr kaufen, dann lassen wir das mal! Aber Frauchen…..schnurr, schmeichel, schnurr……du kannst doch basteln??? Schnurr!!! Vielleicht können wir sowas für Balkonien basteln, schmeichel, schmeichel, schnurr…..??? Jaaaaaa, juchhuuuuu, Frauchen will mal gucken, ob das geht. Wäre doch mal ein feines Herbstprojekt, der nähert sich ja nun auch mit Riesenschritten, und wenn es dann so ungemütlich draußen ist, dann machen wir es uns drinnen fein, ich kringel mich gemütlich auf meinem neuen Kratzbaum ein und du bastelst, Frauchen, mmhhhh, was meinst du, gute Idee, nicht wahr? !

Wir werden berichten, hihihi!

Und nun wünschen der Dosenöffner und ich euch einen wunderschönen Sonntag, einen guten Montag und einen prima Start wieder in die neue Woche!

Habts fein!

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Herbst-Montag

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Herbst

Schon ins Land der Pyramiden

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flohn die Störche übers Meer;

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Schwalbenflug ist längst geschieden,
auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
streift der Wind das letzte Grün;

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und die süßen Sommertage,
ach, sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,

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der dein stillstes Glück gesehn;
ganz in Duft und Dämmerungen
will die schöne Welt vergehn.

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Nur noch einmal bricht die Sonne
unaufhaltsam durch den Duft,
und ein Strahl der alten Wonne
rieselt über Tal und Kluft.

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Und es leuchten Wald und Heide,
daß man sicher glauben mag,
hinter allem Winterleide

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lieg‘ ein ferner Frühlingstag.

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Die Sense rauscht, die Ähre fällt,
die Tiere räumen scheu das Feld,
der Mensch begehrt die ganze Welt.

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Und sind die Blumen abgeblüht,
so brecht der Äpfel goldne Bälle;
hin ist die Zeit der Schwärmerei,
so schätzt nun endlich das Reelle!

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(Theodor Storm)

Faul waren wir wieder am Wochenende, mein Co-Autor und ich, und haben, soweit vorhanden, noch die letzten schon herbstlichen Sonnenstrahlen auf Balkonien genossen, bzw. bei leicht nebelig-trübem Wetter die Indoor-Qualitäten schon mal vorgetestet. Denn man merkt es schon, es sind wohl die letzten Sommertage, die sich da noch in den beginnenden Herbst einschleichen.

Also ist hier mal wieder ein Montags-Eintrag angesagt, und Storms feines Gedicht paßte so hervorragend mit seinem Schluß zu dem, was wir am letzten Montag schon gemacht haben:

Das Reelle schätzen, sprich, mal wieder unser Rezeptbuch rauskramen, denn passend zu den von Storm angesprochenen „goldenen Bälle“ der Äpfel gab es hier am Wochenende ein typisch rheinisch-köllsches Gericht:

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Himmel und Äd mit Flönz! (für Nicht-Kölner: Himmel und Erde mit Blutwurst, hihihi!)

Also Kartoffeln, Äpfel, Zwiebeln, (bei mir kütt och Knoblauch rin!) und Blutwurst.

Und die Äppel waren aus dem Garten meiner Freunde, wie schon im letzten Jahr, sooooo lecker!

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Zutaten:

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500 g Kartoffeln, 500 g Äpfel, 1/4 l Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, 1-2 El Weißwein- oder Apfelessig, 2 dicke Zwiebeln, Knoblauch, Margarine, Butter oder Öl, nach Gusto

Kartoffeln waschen, schälen und in Stücke schneiden, Äpfel vierteln, entkernen und in Stücke schneiden. Kartoffeln in Brühe ca. 10 Minuten garen, Äpfel hinzufügen, garen, bis alles schön weich, aber noch nicht ganz „breiig“ ist. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen, mit Essig abschmecken.

Zwiebeln in der Pfanne in Margarine, Butter oder Öl braun anbraten, Hitze reduzieren und die halbierte Blutwurst kurz mit anrösten.

Kartoffel-Apfel-Gemüse mit den Zwiebeln und der Blutwurst servieren:

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Guten Appetit!

Damit wünsche ich allen eine schöne neue Woche, der Herbst schreitet voran, genießt ihn, und schätzt „das Reelle“, in diesem Sinne wünschen wir euch einen schönen Montag!

Habts fein!

 

(Zwiebel-)tränenreicher Montag!

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Sonnenblume im Gemüsegarten

Hinter jenem alten Lattenzaun dort drüben,
der schon ziemlich arg verwittert ist vom Sturm der Zeit,
sonnt sich ein Gemüsegarten in Beschaulichkeit.
Neben Kraut und Unkraut wachsen friedlich Kohl und Rüben.
Neben einem Kürbis reifen zarte Zuckerschötchen.
Alles, was für eine Hausfrau nütz- und dienlich ist,
ist hier kunterbunt vertreten. Knollen neben Knötchen
wachsen unter einer Sonne – und aus einem Mist.
Hinter jenem Lattenzaun dort zwischen grünen Bohnen,
hoch empor, erhaben über dem Gerank,
sieht man, wie aus purem Gold zum Himmel strahlend, blank
eine wunderschöne, große Sonnenblume thronen.
Leuchtend wendet sie zur Sonne ihr Gesicht,
alles, was da unten kreucht, kann sie nicht stören.
Sie bestrahlt mit überreichem Glanz und Licht
tief im Schatten die Radieschen und die Möhren.
Veilchen, Petersilie, Mohn und Sellerie
sprießen alle aus der gleichen Erdenkrume.
Neben Kraut und Rüben blüht die Sonnenblume.
Selbst auf einem Düngerhaufen liegt ein Stücklein Poesie.

(Fred Endrikat)

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Hach, ich liebe sie, die Fragezeichen in euren Augen, endlich mal wieder ein Eintrag, wo ich mich darauf freuen kann!

Zwiebeln, Sonnenblumen, Tränen und Montag???

Watt datt denn?

Mein Co-Autor und ich, wir haben doch faul wie die Wasserschweine aus dem Kölner Zoo vom letzten Eintrag das Wochenende verbracht, somit war dann ein Eintrag für Montag vorgesehen, und das Thema hat mir mein Wochenend-Menü geliefert!

Zwiebelkuchen!

Die Zwiebel (Allium cepa), auch Zwiebellauch, Bolle, Speisezwiebel,Küchenzwiebel, Gartenzwiebel, Sommerzwiebel, Hauszwiebel oder Gemeine Zwiebel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium).

Die Küchenzwiebel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die in der Kultur jedoch meist nur ein- oder zweijährig gehalten und dann geerntet wird. Die Küchenzwiebel existiert, von gelegentlichen Verwilderungen abgesehen, nur noch als reine Kulturpflanze in der Obhut des Menschen.

Die Küchenzwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wird schon seit mehr als 5000 Jahren als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze kultiviert. Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht, waren eine Art Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter und wurden den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits beigelegt. Davon zeugen die im Grab des Tutanchamun gefundenen Zwiebelreste.

Bei den Römern zählten Zwiebeln zu den Grundnahrungsmitteln vor allem der weniger Begüterten. Römische Legionäre waren es auch, die die „cepula“ (woraus, über mittelhochdeutsch „zwibolle“, letztlich das deutsche Wort „Zwiebel“ wurde) in Mitteleuropa verbreiteten. Hier wurden sie zu einer der am meisten verbreiteten Gemüsearten, durften auf keiner Tafel damaliger Zeit fehlen und dienten im Mittelalter auch als Amulett gegen die Pest. Etwa ab dem 15. Jahrhundert begann man in den Niederlanden, vielfältige, in Form, Farbe und Geschmack unterschiedliche Sorten gezielt zu züchten.

Auch heute findet die Zwiebel eine vielfältige Verwendung in der Küche,  u.a. auch als Gemüsezwiebeln oder kleine Silberzwiebeln.

(Quelle: Wikipedia)

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Die Zwiebel ist auch eine Heilpflanze, ein gutes Hausmittel gegen Husten, Hals- oder Ohrenschmerzen, sie enthält Biotin, Vitamin C, Kalium und Flavonoide, somit also entzündungshemmende und antiallergische Eigenschaften.

Wer kennt sie nicht, die berühmt-berüchtigten Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen (hilft!), Zwiebelwickel gegen Halsweh und Zwiebelsaft gegen Husten.

Das nun alles zum „wissenschaftlichen Teil“, kommen wir nun zum eigentlichen Themengeber, meinem Zwiebelkuchen!

Vor den Genuß eines Zwiebelkuchens haben die Götter die Tränen des Zwiebelschneidens gesetzt!!!

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Alleine der Anblick läßt die Tränen schon fließen, nicht wahr, ich hab soooo geheult!

Aus Rache dafür kamen sie dann in die Pfanne zum braten!

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Sieht schon entspannter aus, nicht wahr?

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Ich habe mich für einen Zwiebelkuchen mit Tomaten entschieden, und so kommt hier mal wieder etwas zu Ehren, daß wir, glaube ich, schon sehr lange nicht mehr im Blögchen hatten, unser aller Rezeptbuch

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Einen Hefeteig erstellen aus 300 g Mehl, Trockenhefe, ca. 100 ml lauwarmes Wasser, Olivenöl und einer kleinen roten Pepperoni, die entkernt und ganz klein geschnitten zum Teig gegeben wird.

Der Belag besteht aus 4 Gemüsezwiebeln, Knoblauch, 1 Becher Schmand, 2 Eiern, Salz und Pfeffer, Rosmarin, Thymian, Oregano.

Die kleingeschnittenen Zwiebeln mit dem Knoblauch in Margarine, Butter oder Öl anbraten, bissel bräunen lassen, Pfanne von der Herdplatte nehmen und den Schmand sowie die zwei verquirlten Eier drunter rühren.

Teig auf einer gefetteten Saftpfanne ausrollen, mit dem Zwiebelbelag belegen, einige Tomaten in Scheiben schneiden und auf dem Belag verteilen. Kräftig würzen, dann mit geriebenem Käse bestreuen und bei 200 Grad  (Umluft 175 Grad) etwa 40 Minuten backen.

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So kommt das dann in den Ofen!

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Und so sieht das aus, wenn es wieder raus kommt!

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Ich sag euch, der ist sooooo lecker, und er paßte wirklich gut zum ersten metereologischen Herbst-Wochenende, vor allem, weil auch das Wetter doch schon sehr herbstlich kühl und verregnet war. Was nun noch dazu notwendig gefehlt hätte, wäre ein Federweißer gewesen

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_Wein

der aber leider im Gegensatz zum vorigen Wochenende nicht mehr in meinem Geschäft vorrätig war, bin ich halt ausgewichen auf einen guten Dornfelder Spätburgunder, war auch seeeehr läcka!

Vielleicht habt ihr ja mal Lust, meinen Zwiebelkuchen nachzubacken, viel Spaß und guten Appetit dafür! Die nun langsam beginnenden herbstlichen Tage eignen sich ja gut für einen Zwiebelkuchen.

Natürlich hab ich zum Thema Zwiebeln noch mehr gefunden, ich erinnerte mich an die wunderschönen bunten Zwiebelzöpfe, die man früher auch mal auf den hiesigen Märkten bekommen konnte

https://de.wikipedia.org/wiki/Zwiebelzopf

und ich hab sogar eine Anleitung dafür gefunden

http://www.helpster.de/zwiebelzopf-und-knoblauchzopf-flechten-wozu-und-wie_213076

Ein ganz feines Video von einem Zwiebelmarkt und einem traditionellen Betrieb für Zwiebelzöpfe gibt es hier

viel Spaß dabei!

Ich stell ja auch immer gerne alte Gemälde mit meinem Thema ein, da bin ich nun auch fündig geworden, guckt mal:

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(Der Gemüsegärtner, Giuseppe Arcimboldo)

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(Der Gemüsegärtner (Umkehrbild), Giuseppe Arcimboldo)

Lustig, nicht wahr?

Und damit entlasse ich euch in eine neue und hoffentlich gute Woche, und erst einmal in den Montag, der mit diesem Eintrag vielleicht ein bissel „würziger“ wird, als sonst die Montage so zu sein pflegen.

Sollte es bereits herbstlich werden bzw. bleiben und regnen, denkt immer daran, es gibt kein schlechtes Wetter, aber

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bunte Regenschirme!

In diesem Sinne: Habt es alle fein!

 

 

 

 

 

Wochenende in Sicht!

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Im September

Wir wollen in den Nußbusch gehn
und dort einmal zum Rechten sehn.
Das Eichhorn und der Häher
sind arge Nüssespäher,
der Buntspecht und die Haselmaus,
die lieben auch den Nusskernschmaus!
Sie nagen und sie zwicken,
sie hacken und sie picken,
und wer nicht kommt zur rechten Zeit,
geht, wie ihr wißt, der Mahlzeit queit.

Wir wollen in den Garten gehen
und dort einmal zum Rechten sehn.
Zur Nachtzeit war es windig!
Nun seht nur her! Was find ich
im sand’gen Steig, im grünen Gras,
bald hier, bald dort? Was ist denn das?
Äpfel mit rothen Stirnen
Und goldgestreifte Birnen!
Und dort beim Eierpflaumenbaum …
O seht nur hin! Man glaubt es kaum!

Wir wollen an den Zaun hin gehn
und dort einmal zum Rechten sehn.
Was steht denn gleich dahinter?
O seht, zwei arme Kinder!
Sie ladet hinter ihrem Haus
kein Garten ein zu frohem Schmaus.
Da sollte man doch denken:
Heut gibt’s was zu verschenken!
Und merkt ihr erst, wie wohl das thut,
da schmeckt es euch noch mal so gut!

(Heinrich Seidel)

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Denken sich die Wasserschweine im Kölner Zoo!

Und wir auch!

Ich wünsche euch allen ein ganz schönes, entspanntes und gemütliches erstes metereologisches Herbst- und September-Wochenende!

Wenn wir nicht wie die Schweinchen der Faulheit frönen, kütt noch ein Eintrag zum Wochenende hinterher, laßt euch einfach überraschen!

Habts fein!