Kindheit
Es wäre gut viel nachzudenken, um
von so Verlornem etwas auszusagen,
von jenen langen Kindheit-Nachmittagen,
die so nie wiederkamen – und warum?
Noch mahnt es uns –: vielleicht in einem Regnen,
aber wir wissen nicht mehr was das soll;
nie wieder war das Leben von Begegnen,
von Wiedersehn und Weitergehn so voll
wie damals, da uns nichts geschah als nur
was einem Ding geschieht und einem Tiere:
da lebten wir, wie Menschliches, das Ihre
und wurden bis zum Rande voll Figur.
Und wurden so vereinsamt wie ein Hirt
und so mit großen Fernen überladen
und wie von weit berufen und berührt
und langsam wie ein langer neuer Faden
in jene Bilder-Folgen eingeführt,
in welchen nun zu dauern uns verwirrt.
(Rainer Maria Rilke)
Dieses Gedicht gab es schon einmal im Blögchen, ich bin mal wieder über alte Einträge geraten. Der Anlaß waren mal wieder meine Kindheitserinnerungen an mein Kindheitsparadies in Höxter, das ich euch ja schon in mehreren Einträgen dargestellt habe!
Und in diesem Eintrag von vor zwei Jahren
http://midomo.blog.de/2013/08/29/ferien-hoexter-ii-16343456/
hab ich euch u.a. meinen Stofftier-Pudel Snobby vorgestellt, da sich ein bestimmtes Ereignis für ihn und mich heute mal wieder wiederholt, nehm ich das jetzt mal als Anlaß, euch noch einen Gefährten meiner Kinderzeit, der auch aus Höxter stammt und von meinem lang gesparten Taschengeld erworben wurde, hier vorzustellen:
Gongo, mein kleiner Elefant mit den Segelfliegerohren (die man im übrigen „verstellen“ kann, weil sich ein kleines Drahtgestell darin befindet!).
Er war im damaligen Eintrag schon auf dem Gruppenfoto meiner Höxteraner Viecher vertreten!
Und zeigt sich jetzt noch mal in all seiner Schönheit und von allen Seiten:
Ich war soooo stolz auf ihn, wie ihr ja auf den Fotos unschwer erkennen könnt, besitzt er entzückende rosa Innenohren, hihihi, da erinnere ich mich ganz lebhaft daran, daß ich ihn auf der Rückfahrt nach Ende der Ferien wieder Richtung Heimat in der Eisenbahn ganz fest im Arm hatte, damit er sich nicht fürchtet bei den lauten Geräuschen, die damaligen Dampfloks waren ja nun noch etwas lauter als die Züge heute, und es gab auch Stellen in den Zügen, die ein bissel verrußt waren, und da bin ich versehentlich mit Gongos schönen rosa Ohren an so eine verrußte Stelle gekommen, ach, hab ich geweint, weil Gongo nun ein schmutziges Öhrchen hatte! Meine Mama konnte mich aber trösten und beruhigen und hat auf der Zugtoilette mit einem Taschentuch und bissel Seife Gongos Ohr wieder gesäubert, ein ganz kleiner, dunkler Schatten ging aber nicht mehr raus, trotzdem war ich soooo froh! Den kleinen Rußschatten am Ohr hat er heute noch!
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war Gongo mal ein Maskottchen der damaligen (und ich glaub, auch heute noch existierenden) Fernsehzeitschrift „Gong“, ich habe aber diesbezüglich im Internetz leider nix finden können. Meine Eltern hatten diese Zeitschrift ohnehin nicht, nur meine Großeltern väterlicherseits, wir hatten immer und so lange ich mich erinnern kann die „Hör-Zu“, kennt ihr sicher auch noch alle, oder? Ich erwähne das hier auch eigentlich nur deshalb, weil es dort nämlich ein Maskottchen gab, das sicherlich fast allen meinen Lesern bekannt ist
http://www.reinhold-escher.com/Escher/Mecki_60er.html
http://www.das-waren-noch-zeiten.de/hoerzu.html
Und die Stofftierfigur von Igel Mecki hatte es mir mein ganzes Kinderleben lang angetan, aber das ist ein Wunschtraum geblieben, ich besitze sie bis heute nicht!
https://de.wikipedia.org/wiki/Mecki
Pünktlich zum heutigen Tag ist nun auch das einzige Röschen meiner kleinen Balkonrose aufgeblüht
infolge eines Mehtau-Befalls schwächelte meine Rose dieses Jahr, mittels eines alten Hausmittels (mit verdünnter Milch besprühen!) hab ich sie langsam wieder hochgepäppelt, und dafür hat sie mich nun gerade heute mit einer aufgeblühten Rose beglückt!
Haben wir mal wieder in alten Kinder-Erinnerungen geschwelgt, mach ich ja so gerne, ich hoffe, es hat euch gefallen und wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende, es soll ja noch einmal richtig Sommer werden!
Ich freu mich auf den Besuch der Kinder und wünsch euch auch allen was feines zum freuen!
Habts fein!