Regenbogen über den Hügeln einer anmutigen Landschaft
Grau und trüb und immer trüber
kommt das Wetter angezogen,
Blitz und Donner sind vorüber,
euch erquickt ein Regenbogen.
Frohe Zeichen zu gewahren
wird der Erdkreis nimmer müde;
schon seit vielen tausend Jahren
spricht der Himmelsbogen: Friede.
Aus des Regens düstrer Trübe
glänzt das Bild, das immer neue;
in den Tränen zarter Liebe
spiegelt sich der Engel – Treue.
Wilde Stürme, Kriegeswogen
rasten über Hain und Dach;
ewig doch und allgemach
stellt sich her der bunte Bogen.
(Johann Wolfrgang von Goethe)
Überwiegend grau und trüb wie in Goethes Gedicht war das Wetter auch hier am Mittwoch!
Doch zum Abend: Plötzlich durch graue Wolken brach mit Macht die Sonne, schickte ihre Strahlen durch den Regen und malte an die Wolken das altbekannte und immer wieder überwältigende Himmelszeichen: Den Regenbogen!
Tausend Mal gesehen, tausend Mal wieder schaut man und staunt!
Wir hatten im alten Blögchen schon mehrere Einträge zum Regenbogen, da beschäftigen wir uns nun mal mit der Mystik und Mythologie dieser herrlichen Himmelserscheinung.
Der Regenbogen ist von jeher ein wichtiges Element zahlreicher Mythologien und Religionen über alle Kulturen und Kontinente hinweg. Die Mythen sprechen ihm dabei oft die Rolle eines Mittlers oder einer Brücke zwischen Götter- und Menschenwelt zu. Mythologien ohne Regenbogen sind selten. Der Regenbogen als Mythos findet sich auch in den Erzählungen relativ isolierter Kulturen; daraus lässt sich schließen, dass dieser Mythos auf der Erde an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten eigenständig erdacht und überliefert worden ist. Es geht nicht allein auf den Verkehr und den Austausch unter den großen Kulturen der Menschheit zurück, wenn der Regenbogen-Mythos heute überall auf der Erde aufgefunden werden kann.
Die australischen Ureinwohner, die Aborigines, verehren in ihrer Schöpfungsgeschichte eine Regenbogenschlange als den Schöpfer der Welt und aller Lebewesen. Die griechische Mythologie sah ihn als Verbindungsweg, auf dem die Göttin Iris zwischen Himmel und Erde reist. Nach der irischen Mythologie hat der Leprechaun seinen Goldschatz am Ende des Regenbogens vergraben. In der germanischen Mythologie war er die Brücke Bifröst, welche Midgard, die Welt der Menschen, und Asgard, den Sitz der Götter, miteinander verband. Während des Ragnarök, des Weltuntergangs der nordischen Mythologie, wird der Regenbogen zerstört. Regenbogen tauchen auch in der Schöpfungsgeschichte der Diné auf. Bei den Inka vertrat der Regenbogen die Erhabenheit der Sonne.
(Quelle: Wikipedia)
Iris, aus der griechischen Mythologie als Dienerin der Hera bekannt, wohnt im Olymp und kommt auf einem Regenbogen auf die Erde als Überbringerin von göttlichen Botschaften.
Erschien ein Regenborgen am Himmel, war dies in der altgriechischen Welt ein Zeichen für eine Botschaft der Götter durch Iris, ihrer Botin.
Von Iris wird gesagt, sie käme bis an die Grenzen der Welt, dorthin, wo die Regenbogen beginnen, daher werden die Regenbogenfarben auch als „Farben der Iris“ bezeichnet.
Der Regenbogen ist ein Zeichen für Veränderung und Neuaufbruch.
Er ist eine Verbindung zwischen Götter- (Gott-) und Menschenwelt.
Im alten Testament ist der Regenbogen ein Zeichen des Bundes, den Gott mit Noah und den Menschen schloß. Somit ein Zeichen des Friedens zwischen Mensch, Gott und der Natur, in einer altorientalischen Tradition ist er das Zeichen des abgesenkten, also nicht schußbereiten Bogen Gottes.
„Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.“
(Indianische Weisheit)
Ich hoffe, der kleine Exkurs in die Welt der Mythologie über den Regenbogen hat euch Freude gemacht. Habt alle eine feine Restwoche!
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