Das Feuerwerk
Konntest du ahnden,
Augustus, Weltbeherrscher,
daß ein spätes Geschlecht
in deinem Grabmal
den matten Stier hetzen könnte,
daß hier Hundegebell
und Jauchzen der Handwerker tönte?
Heut brennt ein Feuerwerk
im bunten Spiel,
ich schaue von oben
in die lichtsprudelnde Thorheit hinab,
und höher hernieder
scheint vom klaren Himmel
der goldne volle Mond.
Ein türkisch Gezelt
mit vielen Lichtern,
mit leichter Luft gefüllt,
steigt zum Beschluß langsam in die Höhe.
Da schwebt das leuchtende Gespenst,
und wie ein sanftes Lüftchen
vom Berg herüber weht,
schaukelt und schwankt das leichte Gewebe:
Doch nun kühner, wendet es sich um,
und Funke erst dann Flamme
zeigt sich verzehrend hell
und frißt den Scherz hinweg,
daß leuchtend nieder tropfen
die flimmenden, schnell erlöschenden Zunder.
Doch voll und glänzend steht die Mondesscheibe.
So du, alte Kunst und Poesie,
wenn tausend flatternde Fünkchen
nach augenblicklichem Leuchten
als Zunder in des Vergessens Reich eintauchen.
(Ludwig Tieck)
Als Feuerwerk bezeichnet man eine Darstellung oder Darbietung, bei der pyrotechnische Gegenstände und Feuerwerkskörper koordiniert gezündet werden.
Pyrotechnische Effekte umfassen Lichteffekte (Formen, Farben), Geräuscheffekte (Knall, Pfeifen), Rauch, Wärmeerzeugung und künstlichen Nebel.
In der Art der Raketenschüsse (Steighöhe) unterscheidet man zwischen Boden- und Höhenfeuerwerk:
Zum Höhenfeuerwerk (Hochfeuerwerk) zählt man grundsätzlich alle Feuerwerkskörper, deren Effektkörper in die Höhe geschossen werden oder die durch einen Eigenantrieb in die Höhe steigen. Zum Höhenfeuerwerk zählen Raketen.
Zum Bodenfeuerwerk gehören fest mit dem Boden verankerte Feuerwerkskörper wie Fontänen, Vulkane, Sonnen, Springbrunnen und Wasserfälle, sowie Lichterbilder.
Die ersten Feuerwerke gab es wahrscheinlich in China während der Song-Dynastie, die sich jedoch nicht durch einen Licht-, sondern durch einen Knalleffekt auszeichneten. Im späten 14. Jahrhundert entwickelte sich in Italien (erste Nennung in Vicenza, 1379) aus dem Gebrauch des Schwarzpulvers eine eigenständige Feuerwerkskunst, die sich dann in ganz Europa verbreitete. Zur Kunstform wurde es insbesondere in Japan weiterentwickelt und heißt dort hana-bi „Blumen aus Feuer“ (aus dem chinesischen huāhuǒ) und diente religiösen Zwecken.
Heutzutage werden in Amerika und Europa Feuerwerke vor allem zu Neujahr abgefeuert.
Weltberühmt sind die Fallas in Valencia (Spanien) Anfang März mit lautstarken Tageslichtfeuerwerken (Mascleta), die gewaltigen Feuerwerke in Las Vegas, die erwähnten Hanabis in Japan, im deutschsprachigen Raum etwa Rhein in Flammen, Kölner Lichter, das Feuerwerk des Donauinselfests oder das Feuerwerk zum Zürich Fest mit jeweils bis zu einer Million Zuschauern.
(Quelle: Wikipedia)
Und das war das Ereignis, das vor einer Woche euren gewohnten Wochenend-Eintrag „verhindert“ hat, ein Feuerwerk zum Abschluß des 10. Liricher Lichterfestes (Lilife) am 23. Januar 2015 hier in meinem Stadtteil, bei dem ich immer einen Logenplatz an meinem Küchenfenster habe!:yes:
Das Liricher Lichterfest ist ein „Winterfest“, daß im Stadtteil ansässige Geschäfte und andere Einrichtungen jährlich ausrichten, und bei dem, wie der Name schon sagt, sich alles um Licht und Feuer dreht, daß ganze rund um meine Kirchengemeinde hier, die natürlich auch involviert ist.
Und zum abendlichen Abschluß gibt es dann eben immer ein Feuerwerk, zum 10-jährigen dieses Jahr besonders prächtig! Aber seht selbst:8|
Wer nicht genug davon bekommen kann, hier ist das ganze Album:
Ein Feuerwerk ist etwas faszinierendes, es zieht die Menschen in seinen Bann, heute genauso wie in früheren Zeiten.
(Feuerwerk über der Ponte alla Carraia in Florenz zum Feste Johannes des Täufers, Giovanni Signorini, 1831 – nach 1858)
„Feuerwerke, die zu einer Musik choreografiert werden, nennt man Musikfeuerwerke. Ihre Entwicklung begann mit Feuerwerks-Begleitmusik der Barockzeit, etwa mit Händels Music for the Royal Fireworks HWV 351. Allerdings ist unbekannt, inwieweit die Feuerwerker tatsächlich synchron zur Musik geschossen haben. Heute sind über eine passende Musikuntermalung weit hinausgehend mit Hilfe von Zündmaschinen schlaggenaue Feuerwerke technisch machbar.“
(Quelle: Wikipedia)
Ein eindrucksvoller Beweis für ein solches schlaggenaues Feuerwerk sind alljährlich wieder die Kölner Lichter!:D
Und wer kennt sie nicht, die berühmte Feuerwerksmusik von Händel, die man so vielleicht als ersten Vorläufer der berühmten Kölner Lichter ansehen kann.
Die Music for the Royal Fireworks (HWV 351) ist ein 1748 von Georg Friedrich Händel komponiertes Werk. Das Werk wurde am 27. April 1749 (nach julianischem Kalender) bei einem Feuerwerk uraufgeführt. Es ist eine Gelegenheitsmusik von gigantischem Ausmaß.
Wie auch die Wassermusik ist die Feuerwerksmusik durch Zufälle in der Politik entstanden. Der britische König Georg II. wollte wegen des im Oktober 1748 geschlossenen Aachener Friedens zur Beendigung des Österreichischen Erbfolgekriegs eine riesige Feier mit großem Feuerwerk und Musik. Er beauftragte Händel damit, eine „Feuer-Musik“ für den festlichen Anlaß zu schreiben. Das gab dem Stück den englischen Originaltitel Music for the Royal Fireworks.
Die öffentliche Generalprobe fand am 21. April 1749 in Vauxhall Gardens statt. Das Orchester umfaßte 57 Musiker, bestehend aus 24 Oboen, 12 Fagotten, 9 Hörnern, 9 Trompeten und 3 Paar Kesselpauken. Die Probe fand vor 12.000 Zuschauern statt, die sogar die London Bridge verstopften.
Die große Friedensfeier und damit die Uraufführung der Feuerwerksmusik fand am 27. April 1749 statt. Es waren 101 Salutschüsse als Startsignal für das Feuerwerk und die damit gleichzeitig einsetzende Musik geplant. Die Salutschüsse kamen jedoch nicht wie geplant, und so begann die Ouvertüre schon vor dem Feuerwerk. Es ist auch nicht klar, ob die übrigen Sätze wie geplant als Begleitmusik zum Feuerwerk gespielt wurden oder separat, denn das Feuerwerk war aufgrund der Witterung ein kläglicher Mißerfolg. Der einzige Grund, daß die Feier nicht zu einem Fiasko wurde, war Händels Musik.
(Quelle: Wikipedia)
(Aufbauten zur Feuerwerksmusik im Green Park in London, Paul Angier after P. Brookes)
(Feuerwerk auf der Themse am 27. April 1749 anläßlich des Aachener Friedens zum Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges, Händel komponiert dazu die Feuerwerksmusik)
Während ich diesen Eintrag hier vorbereitet habe, lief in meinem Kopf die ganze Zeit eine Liedzeile: „Feuerwerk, purpur-rot leuchtet der Erdenball….“!:??:
Vielleicht erinnert ihr euch noch an das Lied von Stefan Remmler? Ich hab es gefunden
viel Spaß beim hören und gucken!:yes::))
Und noch etwas mit Feuerwerk und Musik:
Feuerwerk ist eine deutsche Filmkomödie nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Erik Charell und Jürg Amstein.
Das Musical „Das Feuerwerk“ von Erik Charell und Jürg Amstein war 1950 in München uraufgeführt worden und wurde nicht zuletzt dank des Chansons „O mein Papa“ ein großer Erfolg.
(Quelle: Wikipedia)
Kleine Anekdoten zum Thema hab ich natürlich auch, Björns erstes bewußt erlebtes Silvesterfeuerwerk im Alter von 14 Monaten, wir hatten bei Freunden gefeiert und bis zum Feuerwerk hatte er geschlafen, als alle zum böllern rausgingen, haben wir beide am Fenster gestanden und geguckt, er hat vor Aufregung und Begeisterung gezittert und jede Rakete, die in den Himmel stieg, mit einem ganz leisen „Bumm!“ kommentiert!:DD
24 Jahre später hab ich dann hier mein erstes Silvester „allein zu Haus“ erlebt, nachdem Björn ausgezogen war, und hab um Mitternacht rückblickend auf dem Balkon das Feuerwerk betrachtet, mit dem schönsten aller Klein-Feuerwerke in der Hand, einer Wunderkerze!;)
Und soviel Freude, wie ich am letzten Freitag beim Feuerwerk hier auf meinem Logenplatz hatte, habe ich nun mit dem Verfassen dieses Eintrags gehabt! Ich hoffe, es hat euch genau so viel Freude bereitet, ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende, ich freu mich auf meines ganz besonders, weil ein unverhoffter Besuch der Kinder ins Haus steht!:D
Habts fein!
:wave: