Türchen 20

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An der Straßenecke

An der Straßenecke, in der Häuser Gedränge,
in der Großstadt wogender Menschenmenge,
inmitten von Wagen, Karren, Karossen
ist heimlich ein Märchenwald entsprossen,
von leisem Glockenklingen durchhallt:
von Weihnachtsbäumen ein Tannenwald.

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Da hält ein Wagen, ein Diener steigt aus
und nimmt den größten Baum mit nach Haus.
Ein Mütterchen kommt, und prüft und wägt,
bis endlich den rechten sie heimwärts trägt.
Verloren zur Seite ein Stämmchen stand,
das faßte des Werkmanns ruhige Hand.

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So sah ich einen Baum nach dem andern
in Schloß und Haus und Hütte wandern,
und schimmernd zog mit jedem Baum
ein duftiger, glänzender Märchentraum. –

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Frohschaukelnd auf der Zweige Spitzen
schneeweißgeflügelte Englein sitzen.
Die einen spielen auf Zinken und Flöten,
die andern blasen die kleinen Trompeten,
die wiegen Puppen, die tragen Konfekt,

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die haben Bleisoldaten versteckt,
die schieben Puppentheaterkulissen,
die werfen sich mit goldenen Nüssen,
und ganz zuhöchst, in der Hand einen Kringel,
steht triumphierend ein pausbackiger Schlingel.

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Da tönt ein Singen, ein Weihnachtsreigen –
verschwunden sind alle zwischen den Zweigen.
Am Tannenbaum hängt, was in Händen sie trugen.
Ein Jubelschrei schallt; und von unten lugen
mit Äuglein, hell wie Weihnachtslichter,
glückselig lachende Kindergesichter.

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(Jakob Loewenberg)

Der Weihnachtsbaum hat in den Maien(zweigen), mit denen unsere Vorfahren in vorchristlicher Zeit das Grün im Winter zur Beschwörung des Sommers ins Haus geholt haben, seine tiefste Wurzel. Zur Feier der Wintersonnenwende schlug man in den zwölf Rauhnächten grüne Zweige als Schutz und Zaubermittel.
Erst im ausgehenden Mittelalter hat sich Heidnisches und Christliches gedeckt. Man sah in den Girlanden aus Efeu und immergrünen Lorbeer- und Eichenzweigen ein Sinnbild für das christliche Kind, Gott und Mensch zugleich, das sich wie eine irdische Pflanze zart enfaltet und doch niemals vergeht.

Der Tannenbaum scheint ursprünglich in Südwestdeutschland zum Weihnachtsbaum geworden zu sein. Aus dem Elsaß und dem Schwarzwald gibt es die ersten Zeugnisse für die geschmückte Tanne, die dann durch Martin Luther und die Reformatoren zum Weihnachtssymbol der Protestanten erklärt wurde, so wie die Krippe zur katholischen Weihnacht gehört. Dieser Unterschied hat lange bestanden. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Tanne in der Zeit der Freiheitskriege gegen Napoleon das Sinnbild des Deutschtums und damit das Weihnachtssymbol beider Konfessionen und in beiden Kirchen aufgestellt.
Der Weihnachtsbaum wanderte im 18. Jahrhundert mit den Auswanderern nach Nordamerika. Im Jahre 1746 wird er das erste Mal erwähnt: Bei Siedlern in Pennsylvanien. Populär gemacht haben ihn jedoch die hessischen Soldaten, die ihn während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges im ganzen Land verbreiteten.
In Österreich ist 1816 zum ersten Mal ein Tannenbaum von einer Erzherzogin aufgestellt worden, die eine gebürtige deutsche Prinzessin war.
In Frankreich wurden seine Kerzen zum ersten Mal 1840 in den Tuilerien angzündet, von der Prinzessin von Mecklenburg, die den Prinzen von Orléans geheiratet hatte. Lieselotte von der Pfalz hatte 1710 vergeblich versucht, diese deutsche Sitte am französischen Hof einzuführen.
In England hatte Heinrich VIII. zum ersten Mal drei Weihnachtsbäume auf seinem Tisch stehen, in Mode kamen die Tannen jedoch erst durch Albert, dem Prinzgemahl der Königin Victoria.
In Italien hat die Tanne erst Ende des Zweiten Weltkrieges durch US-Soldaten Einzug gehalten, so ist der Weihnachtsbaum im Laufe von rund 200 Jahren von Deutschland nach Amerika gereist und von dort zurück in das katholischste Land Europas, das ihn vermutlich niemals direkt von den Protestanten aus dem Norden übernommen hätte.

(Quelle: Sybil Gräfin Schönfeld, Das große Ravensburger Buch der Feste und Bräuche)

Habt ihr alle schon eure Weihnachtsbäume?:??:
Vielleicht sogar schon aufgestellt?:??:
Ich finde es ja schöner, ihn erst am Heiligen Abend in die Wohnung zu holen und zu schmücken, und die Kerzen auch erst am Abend das erste Mal anzuzünden!:yes:
Allerdings hab ich jetzt schon seit drei Jahren einen kleinen künstlichen Baum, ich hab ihn von meiner Mama geerbt, er steht dann zu Weihnachten auf meinem Kamin.

Foto0027

Er war letztes Jahr eines meiner ersten Fotomotive für meine neue Handyknipse zu Weihnachten,:)) da klappte das noch nicht so gut mit dem fotografieren,:no: aber ich fands halt schön, darum zeig ich ihn hier noch mal, dieses Jahr gibt es sicher ein paar bessere Bilder!;D

Da ich aber so sehr gerne den Duft von Tannenbäumen mag, hab ich zumindest immer einen Strauß mit Zweigen stehen, und meist auch einen Adventskranz aus echter Tanne!
In der letzten Frühschicht gestern morgen waren die Tannen in der Kirche auch schon aufgestellt, noch ohne Schmuck und Kerzen, aber das roch so wunderbar, richtig fein weihnachtlich schon!:D

Noch 4 mal schlafen!:>>

Ich wünsche euch einen schönen und hoffentlich nicht wieder verregneten Freitag,>:-( das Wetter gestern war maßgeblich an diesem Eintrag beteiligt, es regnete Bindfäden,88| ich hätt so gerne Schnee!:yes:
Machts euch fein!

:wave:

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13 Gedanken zu “Türchen 20

  1. Meine liebe Monika,

    ich danke dir für Türchen Nummer 20,für das feine Gedicht,die wunderschönen Bildchen und die interessanten Hintergrundinformationen.
    Oh schöne unbeschwerte Kindheit-kann ich im Moment nur sagen.Bei uns kam der Tannenbaum auch erst an Weihnachten ins Wohnzimmer,die letzten Jahre hatte ich auch einen kleinen künstlichen.Dieses Jahr hab ich nur ein kleines Kerzengesteck.
    Das Wetter wird jeden Tag grauer.

    Für euch einen schönen Freitag und liebste Grüße von Brigitte.

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    • Meine liebe Brigitte,
      ich freu mich, daß dir Türchen 20 wieder gefallen hat.
      Ja, die schöne unbeschwerte Kindheit, wer von uns träumt wohl nicht hin und wieder davon!
      Und dein kleines Kerzengesteck erfüllt ja seinen Zweck, da ist es doch auch schön!

      Hier war es heute wirklich mal sonnig, vielleicht habt ihr das schöne Wetter morgen, schönen Freitagabend und liebste Grüße
      Monika.

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  2. Hallo Monika!Das Gedicht und die Bildchen sind wieder sehr schön.Auch die Info über den Weihnachtsbaum ist interresant und lehrreich.Schön,das es Dir in der Kirche gestern so gut gefallen hat,und der Tannenduft ist wirklich herrlich.Ich habe einen größeren und zwei kleinere Tannenbäume,aber auch künstlich.Unser damaliger Rüde(Sammy),er kam mit 6Jahren aus dem Tierheim zu unserer 4jährigen Hündin(Tiffy)dazu,er streifte immer genau unter dem Baum entlang .Er war ein Mischling zwischen Pudel und Terrier und hatte die Locken und das dichte Fell vom Pudel.Jedesmal rieselte dann der Baum und ich hatte die Nadeln im ganzen Haus verteilt.Tiffy war übrigens auch eine Mischung zwischen Langhaardackel und Jack Russel,wie unser Rusty,sie sah aber aus wie ein Jacky oder Drahtharrterrier und Rusty eher wie ein Dackel mit Terrierbeinen,hihihi.Tiffy war meine 1Hündin und ist 13Jahre alt geworden.Dann bekam sie Krebs,Sammy ist 18Jahre alt geworden,die zwei waren wie Geschwister.Ich habe es nie bereut,einen Hund aus dem Tierheim dazuzunehmen,anfangs brauchte er etwas Zeit,wir waren die dritten Besitzer.Er war so ein toller Kumpel und hat niemanden an mich herrangelassen,dann wurde er richtig böse,aber für mich war er beste Freund,den man haben kann.Naja,und irgendwann bin ich beim künstlichen Baum geblieben,mir tut es immer so leid um die schönen Bäumchen,wenn man sie dann so lieblos entsorgen muß,schade drum.Es gibt ja heute so schöne Duftöle,damit kann mich sich ja auch behelfen.Danke für den Limk wegen Vimoto,ich hatte gestern eine Mail gekriegt,habe sie aber gar nicht gesehen,trotzdem danke,das Du dran gedacht hast.Na,über das Wetter weiß ich gar nicht,was ich sagen soll,eher Osterwetter wie Weihnachten,oder?Einen schönen Tag und viele Grüße von Claudia aus Gladbeck und dem tierischen Anhang,aber nicht ohne Streichler für Mimi,ist doch klar!

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    • Hallo, Claudia,
      fein, daß es dir wieder gefallen hat, mir macht es immer richtig Freude, daß alles „rauszukramen“!
      Es war sehr schön in der Kirche gestern morgen, eben vor allem der herrliche Tannenduft, ich liebe ihn!
      Jaaa, das können sowohl Hunde als auch Katzen ganz hervorragend, so unter dem Weihnachtsbaum drunter herstreifen und dann die Tannennadeln überall fein verteilen, hihihi! Ich konnte mir nach deiner Beschreibung jetzt Sammy und Tiffy so richtig fein vorstellen, und ein feines Alter haben sie aber doch auch alle beide erreicht, aber vermissen tut man sie ja doch unendlich, egal, wie alt sie denn dann geworden sind, nicht wahr?
      Glaub ich dir, daß du die Entscheidung, dir deine Hunde aus dem Tierheim zu holen, nie bereut hast, ich habe mit Tieren aus dem Tierheim sowohl bei mir selbst als auch bei vielen meiner Freunde nur gute Erfahrungen damit gemacht, und die Tiere dort haben es doch auch alle so nötig, endlich mal ein gutes und liebevolles Zuhause zu bekommen und Menschen, die ehrlich für sie sorgen, und da wird eben in den Tierheimen auch meist sehr drauf geachtet!

      Das war bei mir schon als Kind so, daß mir der „geplünderte“ Weihnachtsbaum so leid getan hat, wenn man ihn dann wegschmeißen mußte, weil er meist ja auch dann nadelte, daher haben die meisten meiner richtigen Bäume unter Umständen tatsächlich bis zum 2. Februar gestanden, Maria Lichtmeß, traditionelles Ende der Weihnachtszeit, hihihi, ein Baum war dann mal dabei, als er von dem Ständer befreit war, hatte er nicht eine einzige Nadel mehr! Sah aber irgendwie lustig aus!
      Ja, man kann da auch mit Duftölen arbeiten, tu ich auch gerne, oder in die Schale für das Duftöl auch Tannennadeln reinlegen, riecht auch fein! Meine Mama hat früher, wir hatten ja noch Kohleöfen, immer Tannennadeln auf die heiße Herdplatte gelegt, mmmhhhh!

      Ich hatte mich so gefreut für Vimoto, da mußte ich dir das unbedingt schreiben!

      Jau, beim Wetter hab ich auch eher so das Gefühl „Frühling läßt sein blaues Band….“, und zu Ostern haben wir dann wieder Schnee, lach!
      Streichler für Mimi ist angekommen und wird wieder liebevoll an den tierischen Anhang weitergereicht, hihihi, viele liebe Grüße
      Monika.

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  3. Nachtrag!Wenn nicht irgend was unvorhergesehenes dazwischen kommt,bin ich zu Anoris Geburtstag in Wuppertal,dann werde ich bei Vimoto vorbeischauen.Ich freue mich so sehr für ihn und für den Zoo,hat das Daumendrücken doch geholfen.Ich hoffe,das jetzt alles Gut bleibt.Viele Grüße von Claudia aus Gladbeck!

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  4. Liebe Monika,

    die Erfolgsgeschichte des Weihnachtsbaumes und seine Verbreitung liest sich soooo schön. Ich kenne einige sehr berührende Erzählungen über den Weihnachtsbaum aus Kriegserinnerungen, in denen der Baum und seine Beschaffung unter schwierigsten Umständen selbst in Gefangenenlagern die tiefe Sehnsucht nach Frieden und die Heimkehr beinhalten.

    Ein liebevoll geschmückter Baum berührt mich immer sehr. Mein Bäumchen ist der besagte Ficus Benjaminus, der in diesem Jahr erstmalig u.a. mit geschnitzten Figuren aus Kokosnussschalen geziert wird, die auf Rodrigues hergestellt werden, wo es jetzt hochsommerlich heiß ist und Birgit mit ihrer Miss Molly lebt und sich echte Kerzen selbst unangezündet verbiegen würden…

    Auch ein geschmücktes Tannengesteck verbreitet den friedlichen Zauber eines Tannenbaumes, liebe BrigitteP! Manche liebgewonnene Gewohnheiten muss man nach einem großen Verlust auch einmal ruhen lassen, das kenne ich aus eigener Erfahrung und bin in Gedanken mit dir verbunden. Irgendwann findet man für sich ein anderes, eigenes Ritual, auch wenn es eine Weile oder gar einige Jahre dauert…

    Ganz liebe Grüße an dich und vielen Dank an Monika!
    Britta-Gudrun

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    • Liebe Britta-Gudrun,
      oh, ja, da gibt es wirklich viele sehr berührende Erzählungen über den Weihnachtsbaum gerade aus Kriegserinnerungen!

      Ich liebe Weihnachtsbäume auch sehr, und geschnitzte Figuren aus Kokosnußschalen sind bestimmt sehr schön, kann man sich kaum vorstellen, daß es im Herstellungsland jetzt hochsommerlich heiß ist, obwohl hier ja auch eher „Frühlingsgefühle“ entstehen beim derzeitigen Wetter, weiße Weihnachten fällt wohl definitiv aus dieses Jahr!

      Danke für den lieben Kommentar, ich freu mich, daß es dir gefiel, liebe Grüße
      Monika.

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  5. Ein sehr feines Gedicht hast du gefunden, liebe Monika.

    Ja, Weihnachtsbäume sind wundervoll, selbst ohne Schmuck, nur mit echten Kerzen bestückt.

    Aber wie Britta-Gudrun schon sagt, auch einige duftende Zweige sind schön.

    Danke wieder und liebe Grüße

    von den Bees

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    • Moin moin, liebe Brigitte,
      mir gefiel das Gedicht auch sehr, und beim Lesen hatte man eigentlich schon die Bilder dazu im Kopf!

      Weihnachtsbäume sind was wirklich feines, auch ohne Schmuck, mit echten Kerzen natürlich am schönsten, aber ich glaube, das macht kaum noch jemand!

      Auch einige duftende Zweige sind schön, hab ich hier ja auch wieder, kann ich nur bestätigen!

      Fein, daß es dir wieder gefallen hat, liebe Grüße
      Monika und Mimi.

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  6. Liebe Monika,

    das sind ja wunderschöne Bilder in deinem 20. Türchen, und ich kann mir vorstellen, dass du bei dir zu Hause ganz toll und gemütlich dekoriert hast. Ich habe eigentlich gar nichts dekoriert, und mache auch keinen Baum, aber inzwischen sieht es doch ein wenig Weihnachtlich hier aus, durch die schönen Kleinigkeiten, und die Karten, die ich schon bekommen habe.

    Ich wünsche dir noch schöne Tage bis Weihnachten,
    und sende dir ganz herzliche Grüße
    Conchi

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    • Liebe Conchi,
      da freu ich mich jetzt aber sehr, daß dir die Bilder von Türchen 20 so gut gefallen haben, ich hatte beim Lesen des Gedichtes sie irgendwie schon alle im Kopf, gerade Weihnachtsbaum ist ja was so schönes!
      Ja, hier ist jetzt so ganz allmählich alles fein dekoriert, ich mach das ja wirklich gerne! Aber dieses Jahr hat es doch auch ein wenig gedauert, bis ich so richtig in die Stimmung gekommen bin!
      Fein, daß es nun bei dir auch schon ein bissel weihnachtlich aussieht, Weihnachtskarten sind ja auch was ganz feines, manche sind ja richtig zum reinträumen!

      Ich wünsche dir auch noch schöne Tage bis zum Fest, ganz viele liebe und herzlichste Grüße
      Monika.

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