Ferien in Höxter I

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Hier hab‘ ich so manches liebe Mal
mit meiner Laute gesessen,
hinunterblickend ins weite Tal,
mein selbst und der Welt vergessen.
Und um mich klang es so froh und hehr,
und über mir tagt es so helle
und unten brauste das ferne Wehr
und der Weser blitzende Welle.

Wie liebender Sang aus geliebtem Mund,
so flüstert es rings durch die Bäume,
und aus des Tales off’nem Grund
begrüßten mich nickende Träume.
Und um mich klang es so froh und hehr,
und über mir tagt es so helle
und unten brauste das ferne Wehr
und der Weser blitzende Welle.

Da sitz‘ ich aufs Neue und spähe umher
und lausche hinauf und hernieder.
Die holden Weisen rauschen nicht mehr,
die Träume kehren nicht wieder.
Die süßen Bilder wie weit, wie weit!
Wie schwer der Himmel, wie trübe!
Fahr wohl, fahr wohl du selige Zeit!
Fahrt wohl, ihr Träume der Liebe!

(Text: Franz von Dingelstedt, Musik: Gustav Pressel)

Das Weserlied! Ich glaube, ich konnte es schon als 6-jährige auswendig!:yes:
Mein Großvater hat es immer gerne gesungen, hat er doch seine große Liebe, meine Großmutter, im Weserbergland, genau, in Höxter, gefunden!:yes:
Meine Großmutter war dort gebürtig!

Und diesem Umstand verdanke ich die schönsten Ferien meines ganzen Kinderlebens, Ferien in Höxter a.d.Weser, mein Kindheitsparadies!
Und weil in meiner Erinnerung das Wetter eigentlich fast immer so schön war im Sommer wie jetzt, gehe ich im Moment wieder oft darin spazieren!

Ich hatte euch in einem früheren Eintrag (wer noch mal gucken möchte: 15. Juni 2012, Fernsehen bildet weiter…) ja schon berichtet, wie man damals gereist ist (fällt unter die Rubrik: Als Oma noch jung war!:)))
nämlich mit der Dampflokomotive, und nun hab ich für das ahnungslose Jungvolk auch noch eine Bildansicht:

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Und so sind wir damals auch nach Höxter gereist, Köfferchen mit Pfefferminzgeruch in der linken, Teddy Bernhard in der rechten Hand, manche Leser haben hier nun ein Deja vu,;D so ging es los!

In meinem ersten Bericht hab ich ja schon geschildert, wie wir bei meiner Tante untergebracht waren, in ihrem winzigen Fachwerkhaus, auch die außenliegenden „Örtlichkeiten“ (Plumsklo!):)) sind euch schon bekannt!

Deshalb möchte ich euch heute mal Höxter direkt vorstellen, für mich als Kind die schönste Stadt der Welt! (Irgendwie ist das heute eigentlich immer noch so!):yes:

Höxter, östlichste Kreisstadt in NRW, Regierungsbezirk Detmold, an der Weser gelegen, im Zentrum des Weserberglandes, gehört zur Region Hochstift Paderborn.
Östlich von Höxter schließt sich der schon zu Niedersachsen gehörende Solling an.
1792 – 1803 war Höxter Hauptstadt des Fürstenbistums Corvey.

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6xter

Das Rathaus von Höxter

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eine alte Aufnahme aus den 50-iger Jahren.
Im Hintergrund rechts die Kilian-Kirche.

Fachwerkhäuser in der sog. „Weser-Renaissance“

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Schloß und Abtei Corvey

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nahe der Kirche befindet sich das Grab August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.

Die Bilder sind alle aus den 50-iger Jahren, daher ist die Qualität etwas eingeschränkt!:oops:

Wir sind viel gewandert in der Umgebung von Höxter, das Weserbergland ist wunderschön, vor allem der oben erwähnte Solling, ein herrliches Waldgebiet! Was ich als Kind besonders „schön“:oops: fand, waren die Wilderergeschichten, in früheren Zeiten muß dort in den Wäldern viel gewildert worden sein! Es gab wohl im Solling auch einen Gedenkstein für einen erschossenen Wilddieb, meine Tante hat mir das erzählt, der Wilderer soll auf platt noch gesagt haben „schieße nicht, ich schieße auch nicht!“ Das fand ich als Kind immer sehr berührend und auch ein bissel gruselig!:-/

Es gab auch auf einem Berg an der Weser ein feines Ausflugslokal, die „Wilhelmshöhe“, da sind wir oft eingekehrt, meines Wissens ist es später einem Brand zum Opfer gefallen.

Auf diesem Bild könnt ihr es oberhalb der Weser im Berg liegend sehen!

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Und solche herrlichen Raddampfer fuhren auf der Weser, das waren auch immer ganz feine Ausflüge! Ich habe diese Raddampfer mit den seitlich liegenden Schaufelrädern so geliebt!:yes:

Es gab auch noch eine Gaststätte „Felsenkeller“, das Lokal selbst war für mich als Kind nicht sooo interessant, aber zu dem Lokal gehörten 160 Quadratmeter Kellerräumlichkeiten, am Fuße des Ziegenberges gelegen, in denen früher das Eis für die Kühlung gelagert wurde. Der Keller ist nicht zugänglich, aber von der Straße aus einsehbar, ich hab immer so gerne da hineingeschaut und mir Grusel- und Räubergeschichten ausgedacht!88|

http://de.wikipedia.org/wiki/Felsenkeller_%28H%C3%B6xter%29

Mein liebstes Ausflugsziel vor allem mit meinem Vater, mit dem ich immer richtig gerne gewandert bin, weil er mir so viel und schön von Fauna und Flora zeigen und erklären konnte, war der Bismarckturm!

http://www.bismarcktuerme.de/ebene4/nrw/hoexter.html

Da konnte ich mich doch immer wie eine Prinzessin fühlen, die von da oben Ausschau nach ihrem Prinzen hält!:))

In Höxter gab es noch Wassermühlen, die sog. Obermühle ist eine ehemalige Mühle des Klosters Corvey. Sie hatte 2 Mahlgänge und einen Ölgang.
Ich konnte als Kind stundenlang dem rauschenden Mühlrad zusehen! Vor allen in heißen Sommern war alleine das Zusehen schon eine Erfrischung!

Die Mühle wurde durch den Bollerbach gespeist, der sich durch die ganze Kernstadt zieht und über einen angelegten Wasserfall in die Weser mündet! Auch dieser Wasserfall war ein magischer Anziehungspunkt für mich, allerdins immer ein bissel mit der Angst, da bloß nicht mal reinzufallen, ich konnte damals noch nicht schwimmen!88|

Aber geradezu unheimlich war mir der Hafen in Höxter, der von der Bundeswehr genutzt wurde! Er war gar nicht so sehr groß, aber durch seine Spundwände wirkte er auf mich richtig bedrohlich! Er lag an der Weser zwischen Höxter und Corvey, und ich war immer froh, wenn wir daran vorbei waren!

Noch zu erwähnen wäre die Weserbergland-Klinik, am Hang des Räuscheberges, eine Klinik für neurologische, orthopädische und geriatrische Rehabilitation.

Ich hatte eine Menge Verwandte in Höxter, eine andere Tante von mir wohnte im sog. Tilly-Haus, seinen Namen hat es vom Feldherrn Tilly, der im 30-jährigen Krieg hier sein Quartier aufgeschlagen hat.

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Auch diese Aufnahme ist aus den 50-iger Jahren!

So, damit hab ich euch mein Kindheitsparadies mal ein bissel näher gebracht, natürlich ist das noch nicht alles, was ich von all meinen Ferien dort zu erzählen habe, daher steht im Titel ja auch die römische I.:yes: Es gibt also noch Fortsetzungen, und in die nächste möchte ich mit einem Bild überleiten, es zeigt meinen Urgroßvater, er sitzt mit dem Stuhl über der „Beeke“, ein kleiner Bach, der durch die Straßen floß!

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Somit kommen wir dann im II. Teil zu meinen Erlebnissen während der Ferien in meiner „schönsten Stadt der Welt“!:>>

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr freut euch auf die Fortsetzung!
Habt alle einen schönen Sonntag und übersteht die Hitze gut, mit allem, was kühlt! Von innen und außen!

:wave:

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Vorfreude

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Ein Vergnügen erwarten
ist auch ein Vergnügen.

(Gotthold Ephraim Lessing)

Meine lieben geneigten Leser,
es sollte ein Eintrag über Ferien und Reisen werden,:yes: vor allem auch „in das sichere Land der Vergangenheit“ (Th. Storm), in Kindheitserinnerungen, aber nachdem ich über fast 2 Stunden Ärger mit Bilder hochladen hatte,:## bis endlich alles schick war, ist es dafür nun leider zu spät und ihr müßt euch bis morgen gedulden!:yes:

Aber Vorfreude ist ja die schönste Freude, und so laß ich euch schon mal wenigstens ein bissel kiebitzen!:>>

Wir werden

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mit der guten alten Dampflok fahren, und zwar hierhin:

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Da könnt ihr ja schon mal überlegen, wo das wohl ist, ich geb euch einen Tip:

Eintrag vom 15. Juni 2012, „Fernsehen bildet weiter…“!;D

Viel Spaß beim Raten und bei der Vorfreude!

:wave:

Wir haben was zu feiern!

8

Zu einem Geschenk

Ich wollte Dir was dezidieren,
nein schenken; was nicht zuviel kostet.
Aber was aus Blech ist, rostet,
und die Messinggegenstände oxydieren.

Und was kosten soll es eben doch.
Denn aus Mühe mach ich extra noch
Was hinzu, auch kleine Witze.
Wär bei dem, was ich besitze,
etwas Altertümliches dabei –
doch was nützt Dir eine Lanzenspitze!

An dem Bierkrug sind die beiden
Löwenköpfe schon entzwei.
Und den Buddha mag ich selber leiden.
Und Du sammelst keine Schmetterlinge,
die mein Freund aus China mitgebracht.

Nein – das Sofa und so große Dinge
kommen überhaupt nicht in Betracht.
Außerdem gehören sie nicht mir.
Ach, ich hab die ganze letzte Nacht
rumgegrübelt, was ich Dir
geben könnte. Schlief deshalb nur eine,
allerhöchstens zwei von sieben Stunden,
und zum Schluss hab ich doch nur dies kleine,
lumpige verschlissne Ding gefunden.

Aber gern hab ich für Dich gewacht.
Was ich nicht vermochte, tu Du’s: Drücke Du
nun ein Auge zu
und bedenke,
daß ich Dir fünf Stunden Wache schenke.
Laß mich auch in Zukunft nicht in Ruh.

(Joachim Ringelnatz)

Unsere Brigitte/Plauen hat Geburtstag heute!!!

Da fangen wir doch gleich mal mit einem Ständchen an: Zwo, drei…

Liebe Brigitte, alles erdenklich Liebe und Gute zu deinem Geburtstag, vor allen Dingen natürlich Gesundheit!

Hier kommt nun deine Gratulanten-Schar!

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Mimi

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Frosti

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Bernhard

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Murphy

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und unser Träumerle!

Und wir alle schließen uns an!

Wir stoßen auf dein Wohl an

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und bringen dir Blumen

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Nun mußt du die Kerzen an deiner Torte noch auspusten:yes:

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und ein feines Geburtstagkerzchen soll den ganzen Tag für dich leuchten!

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Ein Engel möge dich begleiten in deinem neuen Lebensjahr!

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Nochmal alles, alles Liebe für dich!

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Heute ist schon wieder Wochenteilungstag, und so hab ich für euch doch auch noch was feines!

Für dunkle Stunden
wünsche ich dir
die Eigenschaften
der Sonnenblume,
die ihr Gesicht
dem Licht zuwendet
damit die Schatten
hinter sie fallen.

(Verfasser unbekannt)

Dieser schöne Spruch fiel mir heute ein, als ich auf meinem Balkon gesehen habe, daß gerade heute eine Sonnenblume ihre Blüte geöffnet hat!

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Macht es alle wie die Sonnenblume, ich wünsche euch einen wunderschönen WTT!

:wave:

Sommer, Sonne, Wochenende!

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Sommer

Zwischen Roggenfeld und Hecken
führt ein schmaler Gang;
süßes, seliges Verstecken
einen Sommer lang.

Wenn wir uns von ferne sehen,
zögert sie den Schritt,
rupft ein Hälmchen sich im Gehen,
nimmt ein Blättchen mit.

Hat mit Ähren sich das Mieder
unschuldig geschmückt,
sich den Hut verlegen nieder
in die Stirn gedrückt.

Finster kommt sie langsam näher,
färbt sich rot wie Mohn;
doch ich bin ein feiner Späher,
kenn die Schelmin schon.

Noch ein Blick in Weg und Weite,
ruhig liegt die Welt,
und es hat an ihre Seite
mich der Sturm gestellt.

Zwischen Roggenfeld und Hecken
führt ein schmaler Gang;
süßes, seliges Verstecken
einen Sommer lang.

(Detlev von Liliencron)

Mein Co-Autor und ich, wir möchten euch ein wunderschönes, sonniges Sommerwochenende wünschen!

Jeder nach seinem Gusto!

Am kühlen Wasser
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oder mit kühlem Bier
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auf Balkonien
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oder im Zitronenhain in südlichen Gefilden
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Man kann Muscheln sammeln
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oder Kräuter
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oder dem Gras beim Wachsen zugucken!
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Das alles und noch viel mehr bietet ein herrliches, sonniges Sommerwochenende!:yes:

Mimi hat sich bereits entschieden, ihr Plan für dieses Wochenende steht bereits felsenfest:;D

Balkonien!

Und dem Dosenöffner wieder den gemütlichen Liegestuhl klauen!:))

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Was sagst du gerade, Frauchen?:??: Ach, die Kinder kommen am Wochenende auf Besuch, und ihr wollt euch das auch draußen gemütlich machen?
Ja, gut, grummel-grummel, dann geh ich eben in meinen Brotkasten, der ist ohnehin am gemütlichsten!:yes:

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Aber dann gibt es bitte auch einen lauschigen Sommerabend für alle,

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mit obigem Bier und Frauchens schönen Beleuchtungen!

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Schwimmkerze

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Sonnenlämpchen

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Solarleuchten

und
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der neuesten Errungenschaft vom Elchladen!:))

Habt es alle fein, genießt diesen herrlichen Sommer, so lange er anhält, es ist der letzte dieses Jahr,:yes::)) und Mimi hat auch noch einen guten und wichtigen Tip für euch:

Hi, Folks,
bei diesen Temperaturen

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das Trinken nicht vergessen!:>>

:wave:

Pssssst……Feind hört mit!

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Das Geheimnis

Sie konnte mir kein Wörtchen sagen,
zu viele Lauscher waren wach,
den Blick nur durft ich schüchtern fragen,
und wohl verstand ich, was er sprach.
Leis komm ich her in deine Stille,
du schön belaubtes Buchenzelt,
verbirg in deiner grünen Hülle
die Liebenden dem Aug der Welt.

Von ferne mit verworrnem Sausen
arbeitet der geschäftge Tag,
und durch der Stimmen hohles Brausen
erkenn ich schwerer Hämmer Schlag.
So sauer ringt die kargen Lose
der Mensch dem harten Himmel ab,
doch leicht erworben, aus dem Schoße
der Götter fällt das Glück herab.

Daß ja die Menschen nie es hören,
wie treue Lieb uns still beglückt!
Sie können nur die Freude stören,
weil Freude nie sie selbst entzückt.
Die Welt wird nie das Glück erlauben,
als Beute wird es nur gehascht,
entwenden mußt du’s oder rauben,
eh dich die Mißgunst überrascht.

Leis auf den Zehen kommts geschlichen,
die Stille liebt es und die Nacht,
mit schnellen Füßen ists entwichen,
wo des Verräters Auge wacht.
O schlinge dich, du sanfte Quelle,
ein breiter Strom um uns herum,
und drohend mit empörter Welle
verteidige dies Heiligtum.

(Friedrich Schiller)

Ach, es ist doch immer wieder so ein Spaß, wenn ich mir hier beim Schreiben die Fragezeichen in euren Augen vorstelle, wenn ihr diesen Eintrag öffnet!:??:

Wassen das nu schon wieder?:??:

Oben im Titel hört der Feind mit, dann kommt ein Computer-Panorama, und dann ein Gedicht von Schiller zu Geheimnissen!:))

Wie paßt denn das zusammen?

Tja, also, seit vielen Tagen werden wir ja jeden Tag umfangreich über die Spionageaffäre, die Totalüberwachung der USA in Deutschland informiert! Wer was gewußt hat und vor allem nicht gewußt hat (ist das nicht der Sinn einer Spionage?) wer darin verstrickt ist (und trotzdem nix gewußt hat, lach!) und vor allem natürlich wer überhaupt nix damit zu tun hat, und das sind fast alle!:))

„Und wenn es nicht zum Heulen wär, hätt ich gern laut drüber gelacht!“
Eine Liedzeile aus Reinhard Meys Lied „Mein guter alter Balthasar“!

Und genau Reinhard Mey bzw. ein Lied von ihm haben mich auf die Idee mit diesem Eintrag gebracht, aber dazu kommen wir später noch!:yes:

Denn das „böse“ Internet macht ja solche Spionage erst möglich (mit Hauptquartier in einer Neusser Stadtsparkasse, ich lach mich weg!:)))und überhaupt weiß man ja seit Internet, Facebook & Co. alles von uns!88|

Und genau das möchte ich so nicht stehen lassen, da ist sicherlich was wahres dran, aber da ist doch immer noch jeder von uns auch in der Eigenverantwortung! Wenn ich selbst mein intimstes Tagebuch bei Facebook öffentlich einstelle, muß ich doch hinterher nicht weinen, wenn alle wissen, wann ich meinen letzten Liebeskummer hatte!:no:

In diesem Zusammenhang hat es mich so gefreut, daß gerade das viel geschmähte Facebook sich bei der Flutkatastrophe im Süden und Osten unseres Landes vor einigen Wochen als wirkliches soziales Netzwerk herausgestellt hat, wieviele unbürokratische und schnellste Hilfestellungen wären ohne das nicht möglich gewesen!

Und nicht vergessen wollen wir auch die kleinen, privaten Netzwerke z.B. hier bei Blog.de (wenn das denn dann auch hoffentlich bald mal wieder reibungslos und mit chronologischer Kommentar-Reihenfolge wieder funktioniert,>:-( auch ein Grund dieses Eintrages!!!), die so vielen Menschen Tag für Tag Freude und Abwechslung bringen, wer weiß wie vielen vielleicht die einzige!

Es gibt unzählige Möglichkeiten, das Internet verantwortungsvoll zu nutzen, Informationen einzuholen, Wissen zu sammeln oder ganz einfach nur Musik zu hören, Kunst zu betrachten, oder so wie hier, fröhlich zu bloggen! Und sich mit anderen Menschen gleicher Interessen zu verbinden!
Nur unsere Eigenverantwortung dürfen wir dabei natürlich nicht aufgeben!
Und auch nicht die Verantwortung für unsere Kinder, zu wissen, was sie am Rechner tun und ihnen ebenfalls einen verantwortungsvollen Umgang damit beizubringen, vor allem einen, der den Respekt und die Achtung vor den anderen nicht außen vor läßt!

Wenn das die oberste Maxime aller Menschen wäre, würde sowieso jeder Geheimdienst überflüssig, wenn es nicht um Macht und Geld ginge, wenn man niemandem schaden oder übervorteilen will, nicht immer der erste sein und alle anderen überholen möchte, könnte man sich alle Geheimdienste dieser Welt schenken!
Viele Konjunktive im obigen Satz, da müssen wir noch sehr dran arbeiten!

Nun kommen wir endlich zu Reinhard Mey, denn das hier soll ja nun kein trockener Abhandlungs-Bericht werden!:no:;D
Es gibt ein Lied von ihm, daß so herrlich zu diesem Eintrag paßt, es ist über 40 Jahre alt und genauso aktuell wie damals, „Das Geheimnis im Hefeteig oder der Schuß im Backofen“ aus dem Album „Ich bin aus jenem Holze geschnitzt“! Meines Wissens ist das 1971 erschienen!!!
Und ich hab es gefunden! Nicht gesperrt!:yes:

Tja, spionieren ging auch ohne Internet!:))

Und nun kommen wir zum heiteren Teil der ganzen Sache, unter der Rubrik „Mein Computer und ich“ gibt es jetzt lustiges!

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mein Tagesbeginn am Computer (nach durchwachter Nacht für euch!)

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nach dem Aufrufen von Blog.de!

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mein Computer zeigt mir die Zähne und

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die CD laufen heiß!

Ich hab den ultimativen PC für mich gefunden, guckt mal!

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endlich hab ich mein soziales Netzwerk erreicht!

Mein Co-Autor darf natürlich nicht fehlen, wenn er dann so

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abends vor dem PC „hängt“!

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Oder die Maus jagdt!

Bei schweren Bedenken gegenüber der neuen Technik wäre natürlich auch noch das hier zu empfehlen:

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die gute alte Schreibmaschine!

Oder das:

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Bleistift oder Füller, mit ganz profanem Schreibpapier!

Kann man auch löschen:

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mit einem Radiergummi, und das ist dann auch wirklich weg! Unwiderruflich!

Post kriegt man dann auch!

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durch den Briefträger!

Benachrichtigungen darüber auch, „Sie haben Post!“

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Und natürlich muß der Briefträger auch sehr freundlich zu Buddylein sein!

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So, ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht, zum krönenden Abschluß kommt noch mal ein Gedicht:

An die Herren Amtsgenossen

Nur unter uns! – Ganz leise!
Beileib verratet`s nicht:
Es ist nicht alles weise,
was ein Professor spricht!
Es bleibe dieses Reimnis
gestrenges Amtsgeheimnis!

(Felix Dahn)

Ich wünsche euch einen wunderschönen WTT, der Sommer soll bleiben, das ist kein Geheimnis und sehr erfreulich!

:wave:

Kräuterhexe

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Der Winter ging, der Sommer kam

Der Winter ging, der Sommer kam,
er bringt aufs Neue wieder
den viel beliebten Wunderkram
der Blumen und der Lieder.

Wie das so wechselt Jahr um Jahr,
betracht ich fast mit Sorgen.
Was lebte, starb, was ist, es war,
und heute wird zu morgen.

Stets muß die Bildnerin Natur
den alten Ton benützen
in Haus und Garten, Wald und Flur
zu ihren neuen Skizzen.

(Wilhelm Busch)

So, heute oute ich mich hier mal als Kräuterhexe!
Der Sommer kommt in Fahrt, wunderschöne Tage hatten wir, und mit ihm natürlich auch die Natur!
Und da vor allem die herrlichen Sommerkräuter mit ihrem Duft und ihren Farben!:yes:

Heute werde ich euch drei von der Vielzahl der Sommerkräuter einmal vorstellen, als da sind

Johanniskraut

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goldgelbe Blüten, die Blätter sind gegen das Licht betrachtet punktiert, Blütezeit Juli – August
Das ganze Kraut kann verwendet werden.
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Hypericin, Flavonoide, Harze, Gerb- und Bitterstoffe
Sammelzeit: Sommer
entzündungshemmend, wundheilungsfördernd, mild nervenberuhigend und angstlösend. Johanniskraut kann bei Depressionen unterstützend angewandt werden.
Achtung: Das Hypericin im Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut! Bei der Anwendung starke Sonneneinwirkung meiden!

Ringelblume

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orangenfarbene Zungenblüten, aufrechter Stängel,
Blütezeit Juni bis Oktober
verwendet werden die Blüten
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Saponine, Carotinoide, Flavonoide, Bitterstoffe, organische Säuren.
Sammelzeit: Sommer bis Anfang Herbst
Umschläge und Salben zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden,
in der Kräuterkosmetik Hautcremes und Hautöle
Achtung: Nicht bei offenen Wunden anwenden!

und Lavendel

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immergrüner Halbstrauch, aromatischer Duft, Blüten blauviolett in einem ährenähnlichem Blütenstand,
Blütezeit Juli – August
verwendet werden die Blüten
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Gerbstoffe
Sammelzeit: Sommer
leichtes Beruhigungsmittel, zur Parfümherstellung, Seifen und Badezusätzen, Duftkissen,

Allgemein: Auch die Verwendung von Naturheilkräutern sollte man mit dem behandelnden Arzt besprechen! Auch bei ihnen gibt es Risiken und Nebenwirkungen! Und sie gehören in kundige Hände!

Und ich stelle hier auch nur Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten ein, mit denen ich persönlich gute Erfahrungen gemacht habe!

Damit kommen wir nun zu etwas lang Entbehrtem, dem

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Rezeptbuch!:))

Johanniskrautöl:
3 – 4 Hände voll frisch gezupfter Johanniskrautblüten, ca. 500 ml Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl

frische Blüten und Knospen locker in ein verschließbares Glasgefäß füllen. Mit soviel Öl übergießen, daß alle Pflanzenteile gut bedeckt sind. Das Glas verschließen und für drei bis vier Wochen auf die warme, sonnige Fensterbank stellen und ziehen lassen, bis das Öl eine rubinrote Farbe angenommen hat.
Das fertige Öl durch einen Kaffeefilter abseihen, in kleine, dunkle Fläschchen abfüllen und kühl aufbewahren. Haltbarkeit ca. 1 Jahr.
Sehr gutes Hautöl für nach dem Duschen oder Baden, auch in Masken oder Cremes verwendbar!

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Ringelblumenflan

1 l Milch
500 g Ringelblumenblütenblätter
2 Eier
1 Tl Zucker
6 kleine, feuerfeste Förmchen

Zucker und Blütenblätter gut verrühren, bis eine orangenfarbene Paste entsteht. Die Eier mit der Milch verquirlen und zu der Blütenpaste geben. Alles gut vermischen. Die 6 kleinen Förmchen in eine tiefe Fettpfanne stellen, ohne daß sie sich berühren. Die Masse auf die Förmchen verteilen. Heißes Wasser in die Fettpfanne einfüllen, bis ca. 13 mm unter die Förmchenränder. 45 Minuten bei schwacher Hitze backen, bis die Flans fest sind. Heiß oder kalt servieren.

Vollbad mit Lavendelblüten

50 g getrocknete Blüten
1 l Wasser
Blüten mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. Abseihen und ausdrücken, dem Badewasser zugeben. Wirkt entspannend und beruhigend.

Lavendelblüten kann man auch in feine Baumwollsäckchen füllen, gegen Motten und für einen frischen, schönen Duft im Wäscheschrank.

Oder man fertigt sich so etwas an, ein geflochtenes Lavendelbündel, wunderschön anzusehen und so fein duftig!

http://www.basteldichblue.com/Basteln/basteln-1236-lavendelstrau%C3%9F.deco

Das ist gar nicht schwer!

Und wer denkt bei Lavendel nicht automatisch an Rosen, Lavendel ist ein guter Begleiter für Rosen im Garten, er hält ihnen Schädlinge fern!

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Ich hab auch noch ganz feine alte Bildchen für die Ringelblumen und das Johanniskraut bei mir gefunden, guckt ihr

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Und wer einen Garten von euch sein eigen nennt, dem möchte ich doch gerne mal zeigen, wie dekorativ man Kräuter im eigenen Garten anbauen kann!:yes:;D

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Kräuterrad

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Kräuterschnecke

Natürlich kann man viele Kräuter auch auf dem Balkon oder auch auf der Fensterbank ziehen, Lavendel gedeit dort z.B. sehr gut, Ringelblumen nehmen einen Balkonkasten auch nicht übel,:no: hab ich schon ausprobiert!:yes:
Und vielleicht erinnern sich noch einige von euch daran, daß man aus dem „ringelförmigen“ Samen der Ringelblume als Kind so schöne Ketten und Armbänder machen konnte, aufgezogen auf Garn?!;)

Was ich gerade bei diesem Eintrag wieder sehr vermisse, ist, daß man hier leider keine „Duftproben“ einstellen kann, also müßt ihr eure Fantasie zur Hilfe nehmen und euch vorstellen, dieses Blögchen duftet heute nach Ringelblumen, Johanniskraut und Lavendel! Und Rosen!:yes::))

Ich hoffe, ihr hattet euren Spaß, und schließe jetzt noch mit ein paar Stimmungsbildern!

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Es duftet nach Lavendel!

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Sonne pur, Johanniskraut, soweit das Auge reicht!

Damit sagt die Kräuterhexe jetzt tschüß, es gibt bestimmt eine Fortsetzung, hihihi, und wünscht euch ein wunderschönes, sonniges Wochenende mit herrlichen Düften!

:wave:

Blütenwunder

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Mit Blumen

Leise wie auf Zehen wandeln sie;
nur im Duft betreten sie den Raum
und in einer stummen Melodie
fast errötend atmen sie nur kaum.

Doch die Blumen die so schweigsam sind,
Reden blühender in deinen Schlaf
und der Traum verrät dir wie dem Kind
erst womit das Leben dich betraf.

(Rudolf G. Binding)

Die Clivie (Clivia miniata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Klivien (Clivia) in der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).
Sie ist im südlchen Afrika beheimatet und in Europa eine Zierpflanze.
Im Volksmund wird sie auch Riemenblatt genannt.
Sie ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe bis zu 45 cm. Ab einem gewissen Alter vermehrt sie sich vegetativ durch die Ausbildung von Nebentrieben.
Auf einem kräftigen, aufrechten Blütenstandschaft stehen in einem doldigen Blütenstand 10 – 20 Blüten zusammen.
Sie sind orangefarben bis rot mit gelbem Schlund.
Die runden oder ovalen Beeren färben sich beim Reifen rot. Die Reifung der Beeren kann mehr als 1 Jahr dauern.
In Europa wurde die Clivie als Zierpflanze um 1850 eingeführt. Heute ist sie etwas aus der Mode.
Sie verträgt nur leichten Frost, benötigt im Frühjahr und Sommer relativ viel Wasser, ab Oktober sollte sie trocken gehalten werden, damit sie blüht.

(Quelle: Wikipedia)

Hach, da sind sie ja mal wieder, die Fragezeichen in euren Augen!;D
Wieso Clivie? Wird das hier nun ein „Zierpflanzen-Blögchen“?
Die Antwort ist ganz einfach und hat etwas mit dem Titel dieses Eintrages zu tun!
Ich habe vor nunmehr über 20 Jahren von meiner Nachbarin bei ihrem Auszug eine Clivie vermacht bekommen, eine schon damals große, schöne Pflanze! Seither steht sie bei mir im Schlafzimmer, wunderbar grün, wunderbar groß, aber……ohne Blüten!:no:
Ich kannte die Blüten der Clivie und fand sie und auch die ganze Pflanze wunderschön, aber bei meiner tat sich nix!:no:
Da ich nun eigentlich über einen sog. „grünen Daumen“ verfüge, hat mich das sehr geärgert, ich hab in Pflanzenbüchern gestöbert nach Pflegeanleitungen, später, als ein PC im Haus war, natürlich im Internetz gewühlt,:)) ich habe Tricks angewandt wie „lassen Sie die Pflanze richtig austrocknen, das regt zum Blühen an,“:??: toller Tip, bei mir nicht, sie kriegte bloß gelbe Blätter aus Wassermangel!:oops:
Der nächste Trick „wenn Sie gießen, nehmen sie fast 40 Grad warmes Wasser, auch das regt zum Blühen an!“,:??: wieder nix, sie weigerte sich standhaft, zu blühen!>:-(
Ich rede auch mit meinen Pflanzen, auch hier hab ich alles getan, was man nur konnte, von gutem Zureden bis zu wüsten Drohungen:oops: („ich schmeiß dich weg!“ Hätte ich nie fertig gebracht!:no:)

Irgendwann hab ich es aufgegeben, hab sie regelmäßig mit Wasser und Streicheleinheiten versorgt, hab mich gefreut das sie grün ist, soooo schön, und ihr werdet kaum glauben, was nun passiert ist:88|

Nach über 20 Jahren hat meine Clivie eine Blüte! Ich hab es erst gar nicht bemerkt, vorgestern abend beim Fensterschließen leuchtet etwas orangenfarbenes im herrlichen Grün!:yes: Eine Blüte!:yes: Guckt ihr:

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zart und schüchtern, nur beim Drehen auszumachen!

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ist das nicht wunderschön?

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ich freu mich wie Bolle!

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wunderschöne Farbe, nicht wahr?

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und einmal Clivien-Blüte bei Nacht!

Ich freu mich wirklich so sehr darüber, und das hab ich meiner Clivie natürlich auch gesagt!;D Ich glaub, sie hat sich auch gefreut!:))

Und das wollte ich unbedingt mit euch teilen!:yes:

Da wir ja nun mal bei Pflanzen sind, möchte hier noch einer was mit euch teilen!

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Hi Folks,
endlich komm ich hier auch mal wieder zum….wie hieß das noch? Ach, ja, bloggen!:>>
Bei dem schönen Wetter hab ich mich natürlich nur auf meinem geliebten Balkonien geaalt, herrlich sag ich euch!:yes:
Aber gerade deshalb muß ich euch nun auch was zeigen, wenn der Dosenöffner hier schon mit seiner Clivie prunkt:roll: (aber ich freu mich natürlich auch für ihn!) ich hab nämlich auch so was feines pflanziges, und das kann und darf ruhig grün bleiben und braucht gar nicht blühen, das ist nämlich mein wundervolles Katzengras, taadaaaaa!

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Isses nicht herrlich gewachsen? Und sooooo läcka!:yes: Ein feines Kraut, und das wollte ich euch auch zeigen, schließlich hab ich das auch gehegt und gepflegt,:yes: naja, sagen wir mal, ich hab ihm beim Wachsen zugeguckt! Aber sehr aufmunternd!:)) Und hab es anmiaut, das ist bestimmt genauso gut, wie Frauchen mit den Pflänzkes redet!:))

Na, ich hoffe, ihr habt euch auch über mein Katzengras gefreut, und mit ein paar stimmungsvollen Bildern der letzten Abende auf Balkonien sag ich euch jetzt tschüüüüß, habt einen feinen…..Frauchen, wie geht die Abkürzung? Oh, ja, danke, WTT!:))
Eure Mimi.:wave:

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kann man so schön bei von netten Katern träumen, hihihi!

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Frauchens „Sonnenlicht“!

Ich wünsche euch dann auch mal einen schönen und vor allem wieder sonnigen WTT, und hab noch was zum träumen für heute abend!:yes:;D

:wave:

Stormzeit II

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Die Stadt

Am grauen Strand, am grauen Meer
und seitab liegt die Stadt;
der Nebel drückt die Dächer schwer,
und durch die Stille braust das Meer
eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
kein Vogel ohn Unterlaß;
die Wandergans mit hartem Schrei
nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
du graue Stadt am Meer;
der Jugend Zauber für und für
ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
du graue Stadt am Meer.

(Theodor Storm)

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Am 4. Juli 1888, nachmittags um 15.30 Uhr, starb Theodor Storm auf seinem Altersitz in Hademarschen.
Drei Tage später, am 7. Juli 1888, erfolgte die Überführung nach Husum, wo er auf dem St.-Jürgen-Friedhof in der Familiengruft der Woldsens beigesetzt wurde, ohne kirchliche Zeremonie, wie er es bestimmt hatte.

Aufgrund seines diesjährigen 125-jährigen Todestages möchte ich meinem Lieblingsdichter noch einmal einen Eintrag widmen!

Er selbst hielt seine Gedichte für seine eigentliche Leistung, und wenn er sich hier auch sicherlich selbst unterschätzte, da seine Novellen von ebensolcher Bedeutung sind, möchte ich einige seiner Gedichte, die zu meinen Lieblingsgedichten zählen, zu seinem Andenken hier einstellen.

Abseits

Es ist so still; die Heide liegt
im warmen Mittagssonnenstrahle,
ein rosenroter Schimmer fliegt
um ihre alten Gräbermale;
Die Kräuter blühn; der Heideduft
steigt in die blaue Sommerluft.

Laufkäfer hasten durchs Gesträuch
in ihren goldnen Panzerröckchen.
Die Bienen hängen Zweig um Zweig
sich an der Edelheide Glöckchen,
die Vögel schwirren aus dem Kraut –
die Luft ist voller Lerchenlaut.

Ein halbverfallen, niedrig Haus
steht einsam hier und sonnbeschienen;
der Kätner lehnt zur Tür hinaus,
behaglich blinzelnd nach den Bienen;
sein Junge auf dem Stein davor
schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr.

Kaum zittert durch die Mittagsruh
ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten;
dem Alten fällt die Wimper zu,
er träumt von seinen Honigernten.
-Kein Klang der aufgeregten Zeit
drang noch in diese Einsamkeit.

(Theodor Storm)

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Elisabeth

Meine Mutter hat`s gewollt,
den andern ich nehmen sollt;
was ich zuvor besessen,
mein Herz sollt es vergessen;
das hat es nicht gewollt.

Meine Mutter klag ich an,
sie hat nicht wohlgetan;
was sonst in Ehren stünde,
nun ist es worden Sünde,
was fang ich an!

Für all mein Stolz und Freud
gewonnen hab ich Leid.
Ach, wär das nicht geschehen,
ach, könnt ich betteln gehen
über die braune Heid!

(Theodor Storm)

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Ein grünes Blatt

Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
ich nahm es so im Wandern mit,
auf daß es einst mir möge sagen,
wie laut die Nachtigall geschlagen,
wie grün der Wald, den ich durchschritt.

(Theodor Storm)

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Schließe mir die Augen beide

Schließe mir die Augen beide
mit den lieben Händen zu!
Geht doch alles, was ich leide,
unter deiner Hand zur Ruh.
Und wie leise sich der Schmerz
Well`um Welle schlafen leget,
wie der letzte Schlag sich reget,
füllest du mein ganzes Herz.

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Als ich dich kaum gesehn,
mußt es mein Herz gestehn,
ich könnt dir nimmermehr
vorübergehn.

Fällt nun der Sternenschein
nachts in mein Kämmerlein,
lieg ich und schlafe nicht,
und denke dein.

Ist doch die Seele mein
so ganz geworden dein,
zittert in deiner Hand,
tu ihr kein Leid!

(Theodor Storm)

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Abends

Warum duften die Levkojen so viel schöner bei der Nacht?
Warum brennen deine Lippen so viel röter bei der Nacht?
Warum ist in meinem Herzen so die Sehnsucht auferwacht
diese brennend roten Lippen dir zu küssen bei der Nacht?

(Theodor Storm)

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Zwischenreich

Meine ausgelaßne Kleine,
ach, ich kenne sie nicht mehr;
nur mit Tanten und Pastoren
hat das liebe Herz Verkehr.

Jene süße Himmelsdemut,
die der Sünder Hoffart schilt,
hat das ganze Schelmenantlitz
wie mit grauem Flor verhüllt.

Ja, die brennend roten Lippen
predigen Entsagung euch;
diese gar zu schwarzen Augen
schmachten nach dem Himmelreich.

Auf die Tiziansche Venus
ist ein Heil’genbild gemalt;
ach, ich kenne sie nicht wieder,
die so schön mit uns gedahlt.

Nirgends mehr für blaue Märchen
ist ein einzig Plätzchen leer;
nur Traktätlein und Asketen
liegen haufenweis umher.

Wahrlich, zum Verzweifeln wär es –
aber, Schatz, wir wissen schon,
deinen ganzen Götzenplunder
wirft ein einz’ger Mann vom Thron.

(Theodor Storm)

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Der Beamte

Er reibt sich die Hände: „Wir kriegen`s jetzt!
Auch der frechste Bursche spüret
schon bis hinab in die Fingerspitz,
daß von oben er wird regieret.

Bei jeder Geburt ist künftig sofort
der Antrag zu formulieren,
daß die hohe Behörde dem lieben Kind
gestatte zu existieren.“

(Theodor Storm)

Storms Gedichte, immer wieder schön!

Und ich möchte auch andere Dichter zitieren, die sich zu ihm geäußert haben, z.B. Thomas Mann, der von ihm sagte: „Er ist ein Meister, er bleibt.“
Oder Theodor Fontane, der das etwas spöttische Wort von der „ewigen Husumerei“ prägte, womit er beschrieb, daß Storm auch in Preußen lebte wie in Husum, Zitat: „In Storms Potsdamer Hause ging es her wie in dem öfters von ihm beschriebenen Hause seiner Husumer Großmutter. Das Lämpchen, der Teekessel, dessen Deckel klapperte, die holländische Teekanne daneben…“

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Storm sagte von sich selbst: „Ich bedarf äußerlich der Enge, um innerlich ins Weite zu gehen…“

Rosen waren auch eines seiner Motive in Novellen und Gedichten, und so fand sich bei ihm zu Hause vielleicht auch so etwas:

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Da es Sommer ist (oder zumindest werden soll!) schließe ich diesen Eintrag mit den Bildern zu seinem Lieblingsmotiv, dem Meer!

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Und allem, was dazu gehört!

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Und wenn euch mehr zu Theodor Storm interessiert, lege ich euch ganz warm diesen Link ans Herz, den ich beim Suchen voller Freude gefunden habe, in dem auch Familienbilder, alte Bilder seiner geliebten Stadt und vieles mehr zu finden sind! Ich war so begeistert!

http://www.g.eversberg.eu/StormHusum.htm

Damit habt ihr bestimmt am Wochenende etwas schönes zu lesen, ich wünsche euch ein wunderschönes selbiges, und vor allem hoffentlich ein Sommerwochenende!

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:wave: