Hier hab‘ ich so manches liebe Mal
mit meiner Laute gesessen,
hinunterblickend ins weite Tal,
mein selbst und der Welt vergessen.
Und um mich klang es so froh und hehr,
und über mir tagt es so helle
und unten brauste das ferne Wehr
und der Weser blitzende Welle.
Wie liebender Sang aus geliebtem Mund,
so flüstert es rings durch die Bäume,
und aus des Tales off’nem Grund
begrüßten mich nickende Träume.
Und um mich klang es so froh und hehr,
und über mir tagt es so helle
und unten brauste das ferne Wehr
und der Weser blitzende Welle.
Da sitz‘ ich aufs Neue und spähe umher
und lausche hinauf und hernieder.
Die holden Weisen rauschen nicht mehr,
die Träume kehren nicht wieder.
Die süßen Bilder wie weit, wie weit!
Wie schwer der Himmel, wie trübe!
Fahr wohl, fahr wohl du selige Zeit!
Fahrt wohl, ihr Träume der Liebe!
(Text: Franz von Dingelstedt, Musik: Gustav Pressel)
Das Weserlied! Ich glaube, ich konnte es schon als 6-jährige auswendig!:yes:
Mein Großvater hat es immer gerne gesungen, hat er doch seine große Liebe, meine Großmutter, im Weserbergland, genau, in Höxter, gefunden!:yes:
Meine Großmutter war dort gebürtig!
Und diesem Umstand verdanke ich die schönsten Ferien meines ganzen Kinderlebens, Ferien in Höxter a.d.Weser, mein Kindheitsparadies!
Und weil in meiner Erinnerung das Wetter eigentlich fast immer so schön war im Sommer wie jetzt, gehe ich im Moment wieder oft darin spazieren!
Ich hatte euch in einem früheren Eintrag (wer noch mal gucken möchte: 15. Juni 2012, Fernsehen bildet weiter…) ja schon berichtet, wie man damals gereist ist (fällt unter die Rubrik: Als Oma noch jung war!:)))
nämlich mit der Dampflokomotive, und nun hab ich für das ahnungslose Jungvolk auch noch eine Bildansicht:
Und so sind wir damals auch nach Höxter gereist, Köfferchen mit Pfefferminzgeruch in der linken, Teddy Bernhard in der rechten Hand, manche Leser haben hier nun ein Deja vu,;D so ging es los!
In meinem ersten Bericht hab ich ja schon geschildert, wie wir bei meiner Tante untergebracht waren, in ihrem winzigen Fachwerkhaus, auch die außenliegenden „Örtlichkeiten“ (Plumsklo!):)) sind euch schon bekannt!
Deshalb möchte ich euch heute mal Höxter direkt vorstellen, für mich als Kind die schönste Stadt der Welt! (Irgendwie ist das heute eigentlich immer noch so!):yes:
Höxter, östlichste Kreisstadt in NRW, Regierungsbezirk Detmold, an der Weser gelegen, im Zentrum des Weserberglandes, gehört zur Region Hochstift Paderborn.
Östlich von Höxter schließt sich der schon zu Niedersachsen gehörende Solling an.
1792 – 1803 war Höxter Hauptstadt des Fürstenbistums Corvey.
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6xter
Das Rathaus von Höxter
eine alte Aufnahme aus den 50-iger Jahren.
Im Hintergrund rechts die Kilian-Kirche.
Fachwerkhäuser in der sog. „Weser-Renaissance“
Schloß und Abtei Corvey
nahe der Kirche befindet sich das Grab August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.
Die Bilder sind alle aus den 50-iger Jahren, daher ist die Qualität etwas eingeschränkt!:oops:
Wir sind viel gewandert in der Umgebung von Höxter, das Weserbergland ist wunderschön, vor allem der oben erwähnte Solling, ein herrliches Waldgebiet! Was ich als Kind besonders „schön“:oops: fand, waren die Wilderergeschichten, in früheren Zeiten muß dort in den Wäldern viel gewildert worden sein! Es gab wohl im Solling auch einen Gedenkstein für einen erschossenen Wilddieb, meine Tante hat mir das erzählt, der Wilderer soll auf platt noch gesagt haben „schieße nicht, ich schieße auch nicht!“ Das fand ich als Kind immer sehr berührend und auch ein bissel gruselig!:-/
Es gab auch auf einem Berg an der Weser ein feines Ausflugslokal, die „Wilhelmshöhe“, da sind wir oft eingekehrt, meines Wissens ist es später einem Brand zum Opfer gefallen.
Auf diesem Bild könnt ihr es oberhalb der Weser im Berg liegend sehen!
Und solche herrlichen Raddampfer fuhren auf der Weser, das waren auch immer ganz feine Ausflüge! Ich habe diese Raddampfer mit den seitlich liegenden Schaufelrädern so geliebt!:yes:
Es gab auch noch eine Gaststätte „Felsenkeller“, das Lokal selbst war für mich als Kind nicht sooo interessant, aber zu dem Lokal gehörten 160 Quadratmeter Kellerräumlichkeiten, am Fuße des Ziegenberges gelegen, in denen früher das Eis für die Kühlung gelagert wurde. Der Keller ist nicht zugänglich, aber von der Straße aus einsehbar, ich hab immer so gerne da hineingeschaut und mir Grusel- und Räubergeschichten ausgedacht!88|
http://de.wikipedia.org/wiki/Felsenkeller_%28H%C3%B6xter%29
Mein liebstes Ausflugsziel vor allem mit meinem Vater, mit dem ich immer richtig gerne gewandert bin, weil er mir so viel und schön von Fauna und Flora zeigen und erklären konnte, war der Bismarckturm!
http://www.bismarcktuerme.de/ebene4/nrw/hoexter.html
Da konnte ich mich doch immer wie eine Prinzessin fühlen, die von da oben Ausschau nach ihrem Prinzen hält!:))
In Höxter gab es noch Wassermühlen, die sog. Obermühle ist eine ehemalige Mühle des Klosters Corvey. Sie hatte 2 Mahlgänge und einen Ölgang.
Ich konnte als Kind stundenlang dem rauschenden Mühlrad zusehen! Vor allen in heißen Sommern war alleine das Zusehen schon eine Erfrischung!
Die Mühle wurde durch den Bollerbach gespeist, der sich durch die ganze Kernstadt zieht und über einen angelegten Wasserfall in die Weser mündet! Auch dieser Wasserfall war ein magischer Anziehungspunkt für mich, allerdins immer ein bissel mit der Angst, da bloß nicht mal reinzufallen, ich konnte damals noch nicht schwimmen!88|
Aber geradezu unheimlich war mir der Hafen in Höxter, der von der Bundeswehr genutzt wurde! Er war gar nicht so sehr groß, aber durch seine Spundwände wirkte er auf mich richtig bedrohlich! Er lag an der Weser zwischen Höxter und Corvey, und ich war immer froh, wenn wir daran vorbei waren!
Noch zu erwähnen wäre die Weserbergland-Klinik, am Hang des Räuscheberges, eine Klinik für neurologische, orthopädische und geriatrische Rehabilitation.
Ich hatte eine Menge Verwandte in Höxter, eine andere Tante von mir wohnte im sog. Tilly-Haus, seinen Namen hat es vom Feldherrn Tilly, der im 30-jährigen Krieg hier sein Quartier aufgeschlagen hat.
Auch diese Aufnahme ist aus den 50-iger Jahren!
So, damit hab ich euch mein Kindheitsparadies mal ein bissel näher gebracht, natürlich ist das noch nicht alles, was ich von all meinen Ferien dort zu erzählen habe, daher steht im Titel ja auch die römische I.:yes: Es gibt also noch Fortsetzungen, und in die nächste möchte ich mit einem Bild überleiten, es zeigt meinen Urgroßvater, er sitzt mit dem Stuhl über der „Beeke“, ein kleiner Bach, der durch die Straßen floß!
Somit kommen wir dann im II. Teil zu meinen Erlebnissen während der Ferien in meiner „schönsten Stadt der Welt“!:>>
Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr freut euch auf die Fortsetzung!
Habt alle einen schönen Sonntag und übersteht die Hitze gut, mit allem, was kühlt! Von innen und außen!
:wave: