Der letzte stille Tag

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Steh nicht am Grab mit verweintem Gesicht
ich bin da – ich schlafe nicht.
Ich bin im Wind, der weht über die See,
ich bin das Glitzern im weißen Schnee.
Ich bin die Sonne auf reifender Saat,
ich bin im Herbst in der goldenen Mahd.
Wenn du erwachst im Morgenschein,
werde ich immer um dich sein.
Bin im Kreisen der Vögel am Himmelszelt,
ich bin der Stern, der die Nacht erhellt.
Steh nicht am Grab in verzweifelter Not,
ich bin nicht da – ich bin nicht tot!

(Irisches Grabgedicht)

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Totensonntag oder Ewigkeitssonntag ist in den evangelischen Kirchen Deutschlands und der Schweiz ein Gedenktag für die Verstorbenen.
Er ist der letzte Sonntag vor dem 1. Adventssonntag, somit der letzte Sonntag des Kirchenjahres.
Er ist der letzte „stille Tag“ oder „stiller Feiertag“, für den besondere Einschränkungen gelten.
Das weihnachtliche Schmücken von Häusern und Wohnungen beginnt traditionell erst nach dem Totensonntag.

(Quelle: Wikipedia)

Der letzte stille Tag dieses Monats soll noch einmal Anlaß zu einem ebensolchen Eintrag hier sein.

Bevor das Licht des ersten Adventssonntages zu uns kommt, möchte ich noch einmal allen gedenken, die uns ins unbekannte Dunkel vorausgegangen sind.
„Das Licht ist die Speise der Toten“ (unbekannter Autor), geben wir es ihnen mit auf ihren Weg.

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Das ist das, was wir glauben, worauf wir vertrauen!

Blumen sind die letzten Geschenke an unsere Verstorbenen, eine letzte Liebesgabe.

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Ich möchte hier ganz persönlich meiner Eltern gedenken, meiner Mama
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mit ihren Lieblingsblumen, Maiglöckchen, und meinem Papa
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mit einer Seerose, weil ich sie so schön fand, Papa mochte alle Blumen.
Und ich möchte ihnen danken, ich bin glücklich, daß ich euer Kind sein durfte! Ihr fehlt!

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Diese Rose ist für alle meine anderen Lieben, Mensch und Tier, die nicht mehr bei mir sind und die ich manchmal so schmerzlich vermisse.

Und ihr könnt eure Lieben in Gedanken hier hinzufügen!

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Der Weg geht ins ungewisse, und wir fürchten uns davor, weil wir nicht wissen, was kommt, wir können nur glauben und hoffen.
Aber ich hab in einem Film mal so eine schöne Beschreibung gehört, daß es beim Tod wohl so ist wie bei der Geburt, vielleicht hatten wir ja auch Angst vor der Geburt, weil wir auch da keine Vorstellung vom kommenden hatten. Das haben wir nur vergessen.

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Wir haben die Hoffnung!

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Das ist unser Glaube, und vielleicht ein Versprechen!

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Und unsere Liebe, die uns alle verbindet, die den Tod besiegt!
Eine stille Umarmung an euch alle!

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Der Sonnenuntergang des Lebens ist vielleicht wie der Sonnenuntergang eines Tages, es kommt ein neuer Morgen und die Nacht ist vorüber!

Ein Engel möge uns begleiten, über uns wachen und mit seinem Licht uns leuchten, wenn der Weg mal dunkel wird.

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Laß mich, Engel, nicht allein!
Wenn mich alle Liebe läßt,
Engel, halte du mich fest.

Laß mich, Engel, nicht allein,
führ aus Leib und Sterbehemde
in das ungeheure Fremde,
in den Ursprung mich hinein.
Engel, laß mich nicht allein.

(Werner Bergengruen)

„Lacrimosa“ aus dem Requiem von W.A. Mozart

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13 Gedanken zu “Der letzte stille Tag

  1. Meine liebe Monika,

    ich las jetzt deinen wunderschönen Eintrag zum Ewigkeitssonntag und bin sehr bewegt,habe vielen herzlichen Dank dafür!
    „Das Leben endet,die Liebe nicht.“-Das ist einerseits das Schöne,aber andererseits eben auch das Schmerzvolle.
    Mich berührt auch sehr,dass du so lieb deiner Eltern dankst und gedenkst.Ja,und wir schließen unsere Lieben,die uns heute besonders nahe sind,mit ein.
    Ich als Christ glaube an ein Wiedersehen,und bis jetzt konnte mir noch niemand das Gegenteil beweisen.Auf jeden Fall ist dieser Glaube ein großer Trost!
    Ich las einmal:Wenn jemand stirbt ist das,wie wenn ein Boot vom Strand wegfährt.Die Zurückbleibenden an diesem Ufer sagen traurig „es geht.“Am anderen Ufer jensets des Horizontes sagen die Wartenden freudig „es kommt!“

    Es ist schön,liebe Monika,dass du auch die Tierlein mit einbeziehst.Ich hatte den gleichen Gedanken-sind sie uns doch genauso ans (ins)Herz gewachsen wie menschliche Begleiter.

    Ich bedanke mich von Herzen für diese gefühlvolle Einstimmung in diesen einzigartigen Tag bei dir.
    Auch für diese feinen Bildchen,das Grabgedicht und das Gebet der Engel.Und natürlich das Requiem-wunderbar.Für manche Empfindungen fehlen einfach die passenden Worte.

    Möge dich auch dein Engel beschützen und bewahren und an jedem einzelnen Tag mit dir sein!
    Ganz lieben Dank für den Deinen an uns!

    Und ich wünsche dir von Herzen einen stillen und besinnlichen Ewigkeitssonntag-im Verbundensein sende ich dir und Mimlein liebste Grüße-Brigitte.

    Ich möchte auch noch all die lieben anderen Leser hier herzlich grüßen!

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    • Meine liebe Brigitte,
      danke für deine lieben Worte zum Eintrag!
      Beide Eltern sind alt geworden (über 80 Jahre) aber das ändert gar nichts daran, daß man sie schmerzlich vermißt. Da ist auch noch der alte Kinderglaube hinter, wo man die Eltern für unsterblich hielt.
      Der Glaube ist hier wirklich ein großer Trost, vor allem in dem wunderschönen Vergleich des auslaufenden Bootes, das sind tröstliche Worte, danke!
      Wenn wir glauben, dann sind wir eine Schöpfung, und da gehören die Tiere dazu, und für manchen Menschen sind sie ja ein viel treuerer Begleiter als ein Mensch, und manchmal sogar der einzige.

      „Wo Worte hilflos untergehn…“, da hilft uns die Musik, schön, daß du es auch so empfindest.

      Ich danke dir sehr für deinen Segenswunsch, und möcht dir hier noch etwas senden, es paßt so gut, „nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen“ (1.Korinther 13).

      http://www.kirchenkreis-aachen.de/2778.html

      Ich wünsche auch dir einen stillen und besinnlichen Sonntag, mit der Vorfreude auf die kommende, lichtere Zeit, Mimi schnurrt für dich, liebste Grüße
      Monika.

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  2. Liebe Monika,

    hab herzlichen Dank für diesen Eintrag.

    Für mich war es heute zwar kein stiller Tag. sondern ein trubeliger,

    aber vorher war ich noch hier

    und das hat mir gefallen.

    Habt noch einen schönen Abend, du und Mimi:wave:

    Liebe Grüße von Brigitte und Buddy

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    • Liebe Brigitte,
      danke für den lieben Kommentar, der Eintrag war mir ein Bedürfnis!

      Das sind sehr schöne Grabsteine, ein guter, stiller Ort, danke fürs Teilen!

      Ich wünsche euch eine gute neue Woche, liebe Grüße
      Monika und Mimi.

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  3. Liebe Monika,

    so spät erst komme ich wieder in Dein liebes Blögchen und finde so tröstliche Texte zum heutigen Ewigkeitssonntag vor. Ewigkeitssonntag gefällt mir besser als Totensonntag. Ganz lieben Dank dafür.
    Ja, mit der Endlichkeit des Lebens werden wir täglich konfrontiert und manche Verluste ziehen einem nicht nur den Boden unter den Füßen weg…

    Das Irische Grabgedicht hat mich über eine sehr lange Zeit in der Trauer um meinen verstorbenen Mann begleitet.
    Den Tod meiner Mutter habe ich schmerzlich als endgültige Abnabelung empfunden – ich war plötzlich niemandes Kind mehr…
    Mit dem Tod des Partners hingegen zerreißt plötzlich auch der gemeinsame Lebensplan, zumindest für eine lange Zeit, bis man sich gezwungenermaßen irgendwann neu sortiert hat und die Realität akzeptiert, akzeptieren muss – so wie es hier beschrieben wird:

    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

    Und weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
    Und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
    Doch mit dem Tod der andern muss man leben.
    (Mascha Kaléko, Memento)

    In meiner Geburtstagsliste halten sich mittlerweile die Geburtstage mit den Todesjahren von vielen lieben Menschen die Waage, aber solange ich lebe und mich ihrer erinnere, bleiben auch sie in mir lebendig und auch immer ein Teil von mir.
    Das gilt gleichermaßen für alle geliebten Tiere, die mich begleitet haben und Teil der Schöpfung sind.

    Dir auch nochmal vielen Dank für den Link zu dem Lied von Reinhard Mey, gesungen von dem Frauenchor, das ich wirklich noch nie gehört habe. Dennoch finde ich, dass die Lieder von R. May nicht kopierbar sind, dafür ist er zu einzigartig mit seiner Interpretation bei leiser Gitarrenbegleitung.

    Dir wünsche ich eine gute Woche mit schnurrender Begleitmusik von MIMI.

    Liebe Grüße
    von Britta-Gudrun und Django – vorübergehend außerhäusig

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    • Liebe Britta-Gudrun,
      danke für deine lieben Worte!
      Ewigkeitssonntag finde ich auch schöner als Totensonntag, es steckt ein Versprechen und eine Hoffnung darin.
      Und du hast so recht, es gibt Verluste, da steht man an einem Abgrund.
      Es tut mir so leid, daß du deinen Mann schon so früh verloren hast, da zerreissen Lebenspläne und Hoffnungen, ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut, deine neue Realität weiter zu bewältigen und damit zu leben.
      Dein eingestelltes Gedicht habe ich vor Jahren mal in einer Todesanzeige gelesen, es hat mich so tief erschüttert und berührt, weil es genau das ausdrückt, wovor man am meisten Angst hat. Und nun stellst du es hier ein, ich glaube, manche Dinge im Leben sind keine Zufälle! Danke dafür!

      Als meine Mama als letzte von meinen Eltern starb, ging es mir genauso wie dir, ich kam mir verwaist vor, du hast es so gut ausgedrückt „ich war plötzlich niemandes Kind mehr“.
      Und ich hatte lange Schuldgefühle, weil ich ihr mal versprochen hatte, sie käme in kein Altenheim, und ich hab es zum Schluß dann doch nicht verhindern können, es sollte erst nur eine Verhinderungspflege für eine gewisse Zeit sein, aber dann ging alles so schnell, das ich es nicht mehr ändern konnte. Da wir beide alleine waren (ich bin geschieden), waren wir ein gutes Team, und wir haben uns sehr gut verstanden, ich vermisse sie noch immer sehr!

      Oh, ja, das mit der Geburtstagsliste kenne ich auch, erschreckenderweise auch schon aus meiner Generation, beim letzten Klassentreffen haben wir erschüttert festgestellt, daß bereits zehn unserer ehemaligen Mitschüler fehlen!
      Aber du hast recht, solange wir die Erinnerungen bewahren, bleiben sie in uns und lebendig, da fällt mir gerade auch eine Textzeile von Reinhard Mey ein, aus dem Lied „Komm, gieß mein Glas noch einmal ein“, da heißt es:
      „denn eigentlich ging keiner fort, in einer Geste, einem Wort, in irgendeiner Redensart, lebt ihr in meiner Gegenwart!“
      Und die geliebten gegangenen Tiere haben auch einen festen Platz im Herzen und in der Erinnerung.

      Du hast völlig recht, die Lieder von Reinhard Mey sind wahrlich nicht kopierbar, bei diesem ist nur beim Original nicht nur seine Gitarre, sondern eben auch das Streichorchester dabei, daher war diese Version die, die am nächsten dran war. Trotzdem ist das Original um Längen überwältigender! Da steckt soviel Kraft drin!

      Danke für deine guten Wünsche zur neuen Woche, mit passender Begleitmusik, hihihi, sie gehen natürlich ganz lieb an dich zurück, laß dich umarmen, Mimi grüßt den außerhäusigen Django,
      liebe Grüße von
      Monika und Mimi.

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  4. Liebe Midomo!

    Eben habe ich zum ersten Mal Dein blog besucht. Ich finde ihn sehr ansprechend und schön gestaltet. Dein Beitrag zum Ewigkeitssonntag hat mir gut gefallen. Ich bin gläubig und Deine Worte über sprachen mich sehr an.

    Ich wünsche Dir eine ruhige und gesegnete letzte Novemberwoche!

    Liebe Grüße

    Yeo

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    • Liebe Yeo,
      herzlich willkommen in meinem Blog, und ganz lieben Dank für deinen lieben Kommentar.
      Es freut mich, daß dir der Eintrag gefallen hat, ich bin auch gläubig, und meine Worte kommen wirklich aus dem Herzen.

      Ich danke dir sehr für deine guten Wünsche und wünsche auch dir eine gesegnete letzte Novemberwoche, mit Freude auf den kommenden Advent,
      liebe Grüße
      Monika.

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  5. Liebe Monika,

    dein Eintrag und die Bilder sind, wie immer sehr schön,
    doch nun hast du mich daran erinnert, dass ich das
    Grab immer noch nicht Winterfertig gemacht habe.
    Naja, die Ahnen nehmen mir das sicher nicht übel,
    denn sie wissen ja, dass sie immer in meinem Herzen
    sind, und es nicht wirklich auf diese Äußerlichkeiten
    ankommt, aber ich werde es dann doch bald machen.

    Danke fürs Erinnern
    und alles Liebe zu dir
    Gruß Conchi

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    • Liebe Conchi,
      fein, daß es dir gefallen hat!
      Ach, Conchi, laß dir Zeit, ich denke mal, unsere Ahnen nehmen uns das wahrlich nicht übel, kennen sie uns doch gut genug, und das wir sie im Herzen bewahren, spüren sie sicher auch, und auf Äußerlichkeiten kommts ihnen bestimmt auch nicht an. Mein Papa hat zu Lebzeiten über sowas immer gesagt „laß wuchern, ist alles Natur!“
      Dann wünsche ich dir gutes Gelingen beim winterlichen dekorieren auf den Gräbern, ich wünsch dir auch alles Liebe, liebe Grüße
      Monika.

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      • Liebe Monika,

        ja, genau so sehe ich es auch,
        und mache mich nicht verrückt.
        Bei sowas geht es doch meist nur um
        die anderen Leute und deren Gerede,
        wenn ein Grab etwas verwildert ist.
        Wenn das Wetter es mitmacht, werde
        ich es schon noch fertig machen,
        aber nicht in dieser kalten Nässe.

        Alles Liebe auch zu dir
        Gruß Conchi

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